Die University of Virginia (UVA) hat mit der US-Regierung unter Präsident Donald Trump eine Vereinbarung getroffen, wonach sie künftig den Vorgaben des Weißen Hauses in Fragen von Zulassung, Personalpolitik und Antidiskriminierung folgen wird. Damit werden laufende Ermittlungen des US-Justizministeriums zu den Diversity-, Equity- und Inclusion-Programmen (DEI) der Hochschule vorerst ausgesetzt.
Das Justizministerium hatte der Universität zuvor vorgeworfen, sich der Anordnung des Weißen Hauses zu widersetzen, Diversity-Programme an Hochschulen weitgehend abzuschaffen. Laut der am 22. Oktober veröffentlichten Mitteilung soll die Einigung sicherstellen, dass an der UVA künftig keine Diskriminierung nach Rasse, Geschlecht oder Herkunft stattfindet.
Die Universität betonte in einer Stellungnahme an die Hochschulgemeinschaft, dass das Abkommen keine Geldstrafe und keine externe Überwachung vorsieht. Zudem werde die akademische Freiheit ausdrücklich bestätigt.
Im Gegenzug verpflichtet sich die Universität, dem Justizministerium vierteljährlich Daten zur Einhaltung der Antidiskriminierungsvorgaben vorzulegen – zunächst bis 2028. Sollte die UVA die angekündigten Reformen zur Abschaffung von DEI vollständig umsetzen, will das Ministerium seine Ermittlungen endgültig einstellen.
Assistant Attorney General Harmeet K. Dhillon erklärte, die Vereinbarung werde „gleiche Chancen und Fairness wiederherstellen“. Sie lobte die Hochschule für Fortschritte bei der Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus und warnte andere Universitäten, dass die Regierung die Einhaltung der Bundesgesetze künftig streng überwachen werde.
Der kommissarische Universitätspräsident Paul Mahoney versicherte in einem Schreiben an Studierende und Mitarbeitende, man werde alle Richtlinien sorgfältig prüfen, um den Bundesgesetzen zu entsprechen. Zugleich bekräftigte er die Verpflichtung zu Meinungsfreiheit, ideologischer Vielfalt und akademischer Unabhängigkeit – Werte, die auf Universitätsgründer Thomas Jefferson zurückgehen.
Der Schritt folgt ähnlichen Vereinbarungen mit anderen Eliteuniversitäten, darunter Brown University (Rhode Island) und Columbia University (New York), die unter Druck geraten waren, um ihre Bundesförderung zu sichern.
UVA-Präsident James Ryan war im April zurückgetreten. Er erklärte damals, er könne „nicht einseitig entscheiden, den Bundesstaat herauszufordern, nur um den eigenen Posten zu behalten“.
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