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Überlebende nervös und skeptisch nach Veröffentlichung weiterer Epstein-Akten

Tumisu (CC0), Pixabay
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Die Veröffentlichung tausender Seiten aus den Akten zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat bei vielen Betroffenen Ernüchterung ausgelöst. Überlebende, die jahrelang auf Transparenz gewartet hatten, reagieren enttäuscht, nervös und skeptisch auf das Vorgehen des US-Justizministeriums.

Grundlage der Veröffentlichung ist ein vom US-Kongress verabschiedetes Gesetz, das das Justizministerium verpflichtet, Unterlagen zu Epsteins Verbrechen öffentlich zugänglich zu machen. Doch zahlreiche Dokumente sind stark geschwärzt, andere wurden bislang gar nicht veröffentlicht. Politiker, die das Gesetz vorangetrieben haben, sprechen von einer unvollständigen und halbherzigen Umsetzung.

Das Justizministerium erklärte, man habe mehr als 1.200 Opfer oder Angehörige identifiziert und deshalb Informationen zurückgehalten, die Rückschlüsse auf ihre Identität zulassen könnten. Geschwärzt wurden unter anderem personenbezogene Daten, Darstellungen sexualisierter Gewalt an Minderjährigen, Inhalte mit Bezug zu laufenden Ermittlungen sowie sicherheitsrelevante Informationen.

Dennoch sorgt das Ausmaß der Schwärzungen für Kritik. Rechtsexperten warnen, dass dies neue Verschwörungstheorien befeuern könne. Auch einige bereits veröffentlichte Dateien waren kurz darauf wieder von der Website des Ministeriums verschwunden – ohne offizielle Begründung.

Zu den freigegebenen Materialien gehören Fotos aus Epsteins Umfeld, Aufnahmen aus seinen Anwesen sowie Bilder bekannter Persönlichkeiten. Die bloße Nennung oder Abbildung in den Akten gilt ausdrücklich nicht als Hinweis auf strafbares Verhalten. Mehrere der genannten Personen haben jegliches Fehlverhalten bestritten.

Überlebende äußern jedoch große Sorgen. Sie befürchten eine langsame, fragmentierte Veröffentlichung ohne Kontext – mit weiterhin umfangreichen Schwärzungen. „Wir wollen alle Beweise sehen, vollständig und nachvollziehbar“, heißt es aus dem Kreis der Betroffenen.

Auch Politiker üben scharfe Kritik. Mehrere Abgeordnete werfen dem Justizministerium vor, gegen Sinn und Wortlaut des Transparenzgesetzes zu verstoßen. Sie fordern detaillierte Begründungen für jede Schwärzung und schließen rechtliche Schritte nicht aus.

Das Justizministerium betont hingegen, man handle ausschließlich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und werde weitere Dokumente veröffentlichen. Ob dies das Vertrauen der Überlebenden wiederherstellen kann, bleibt offen.

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