In Nigeria sind bei einem nächtlichen Angriff auf ein katholisches Mädcheninternat über 300 Schülerinnen in die Gewalt bewaffneter Kidnapper geraten. Nach Angaben der Christian Association of Nigeria wurden 303 Mädchen sowie zwölf Lehrkräfte aus der St.-Mary’s-Schule im Ort Papiri verschleppt. Ein Wachmann kam bei dem Überfall ums Leben.
Die Angreifer hatten in der Nacht zum Freitag das Gelände des Internats im Zentrum des Landes gestürmt und die Schülerinnen und Mitarbeitenden offenbar gezielt zusammengetrieben. Anschließend wurden die Entführten in bislang unbekannte Gebiete gebracht. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur.
Der Angriff reiht sich ein in eine Serie schwerer Entführungen im nördlichen und zentralen Nigeria, wo kriminelle Banden und Milizen immer wieder Bildungseinrichtungen ins Visier nehmen. Meist verfolgen sie das Ziel, Lösegeld zu erpressen oder politischen Druck auszuüben. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, große und oft schwer zugängliche Regionen zu kontrollieren, in denen sich bewaffnete Gruppen frei bewegen.
Regierung und Sicherheitskräfte kündigten an, alles zu unternehmen, um die Schülerinnen und Lehrkräfte unversehrt zurückzubringen. Angehörige und Kirchenvertreter appellieren derweil an die Politik, Schulen besser zu schützen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
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