Es gibt Jobs, die bringen Stress mit sich – und dann gibt es den Posten der US-Geheimdienstkoordinatorin. Genau diesen will sich Tulsi Gabbard nun unter den Nagel reißen, doch ihr Bewerbungsgespräch im Senat verspricht mehr Drama als eine Staffel House of Cards.
Gabbard, einst Demokratin, dann parteilos, jetzt Republikanerin und stets ein bisschen quer – und das nicht nur im politischen Spektrum. Kritiker werfen ihr Nähe zum Kreml, Sympathien für Ex-Diktator Baschar al-Assad und eine sehr… sagen wir mal… kreative Interpretation von diplomatischen Gepflogenheiten vor. Ihre Expertise im Geheimdienstwesen? Eher im Bereich „Geheimnisse für sich behalten“, denn praktische Erfahrung bringt sie kaum mit.
Trump zögert – und das will was heißen
Selbst Donald Trump, der sie für den Posten nominiert hat, soll sich nicht mehr so ganz sicher sein. Laut New York Times sagte er, ihre Ernennung sei diejenige, die ihm die meisten Sorgen bereite. Was beunruhigend ist, wenn man bedenkt, dass derselbe Mann in seiner ersten Amtszeit Dinge gesagt hat wie: „Wer hätte gedacht, dass Gesundheitsversorgung so kompliziert ist?“
Offiziell hält sich die republikanische Partei mit Gegenstimmen noch zurück, aber hinter den Kulissen brodelt es. „Es gibt definitiv das Risiko, dass sie nicht einmal das Ausschussverfahren übersteht“, erklärte ein anonymer republikanischer Senator – vermutlich einer, der seine Karriere noch nicht beenden möchte.
Spionage, Syrien und eine Prise Verschwörung
Gabbards Kritiker werfen ihr nicht nur fragwürdige Positionen zu Russland vor, sondern auch die Verbreitung dubioser Theorien. So soll sie behauptet haben, die USA würden in der Ukraine geheime Biolabore finanzieren – eine Story, die selbst auf Telegram-Kanälen für Verschwörungstheoretiker mit „Na ja, mal sehen…“ kommentiert wurde.
Auch ihr Treffen mit Assad 2017 sorgt weiterhin für Stirnrunzeln. Damals erklärte sie, dass Frieden nur durch Dialog zu erreichen sei. Blöd nur, dass Assad zum Dialog oft Fassbomben mitbringt.
Trump will durchdrücken – Senat zögert
In der republikanischen Partei gibt es einige, die Gabbard lieber auf Hawaii als im Geheimdienstbüro sähen. Unter anderem Senator John Cornyn und Senatorin Susan Collins haben Bedenken geäußert. Um Wackelkandidaten auf Linie zu bringen, soll nun ein öffentliches Ausschussvotum angesetzt werden – ganz nach dem Motto: Niemand will der Typ sein, der Trump offen widerspricht.
Sollte Gabbard doch noch durchkommen, bleibt die Frage, ob sie wirklich ein tägliches Briefing an Trump liefert oder ihm einfach YouTube-Videos mit „echten Wahrheiten“ weiterleitet. Sicher ist nur: Diese Anhörung wird unterhaltsamer als so mancher Spionage-Thriller.
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