Frage: Herr Bremer, ein US-Gericht hat Trumps große Zollmaßnahmen gestoppt. Was steckt dahinter?
Thomas Bremer: Donald Trump hatte in den letzten Jahren viele Zölle auf Importe eingeführt. Damit wollte er Druck auf andere Länder machen, damit sie bessere Handelsabkommen mit den USA abschließen. Diese Zölle sollten außerdem Geld in die US-Staatskasse bringen. Jetzt hat ein Bundesgericht gesagt: So einfach geht das nicht – zumindest nicht auf die Weise, wie Trump es gemacht hat. Das ist ein Schlag gegen seine gesamte Wirtschaftspolitik.
Frage: Warum ist das so wichtig?
Bremer: Trumps Plan beruhte auf drei Dingen: Steuersenkungen, Ausgabenkürzungen und eben Zölle. Diese drei sollten zusammen funktionieren – wie ein Hocker mit drei Beinen. Wenn jetzt das „Zoll-Bein“ wegfällt, wird der ganze Plan instabil. Denn mit den Zolleinnahmen wollte man eigentlich einen Teil der hohen neuen Staatsausgaben abdecken. Ohne dieses Geld wird das Finanzloch größer.
Frage: Was bedeutet das für die Verbraucherinnen und Verbraucher – auch bei uns in Europa?
Bremer: Zölle verteuern Waren, zum Beispiel Technik aus China oder Autos aus Europa. Wenn solche Zölle fallen, werden manche Produkte wieder günstiger – auch für uns. Gleichzeitig bringt das aber Unsicherheit: Was passiert, wenn Trump einen anderen Weg findet, neue Zölle zu erheben? Für Unternehmen ist das schwer planbar. Und Unsicherheit bremst wirtschaftliches Wachstum – weltweit.
Frage: Hat dieses Urteil auch politische Folgen?
Bremer: Ja, ganz klar. Viele Republikaner im US-Kongress haben Trumps Steuer- und Ausgabenpaket nur unterstützt, weil sie mit Zolleinnahmen gerechnet haben. Jetzt bröckelt dieser Rückhalt. Sogar Elon Musk, einer der prominentesten Unterstützer Trumps, hat sich kritisch geäußert. Er sagt, das Paket sei zu teuer und schade den Sparbemühungen. Für Trump ist das ein echter Rückschlag – besonders mit Blick auf den Wahlkampf.
Frage: Ist Trumps Wirtschaftspolitik damit gescheitert?
Bremer: Noch nicht. Die Regierung hat Berufung eingelegt. Es ist also gut möglich, dass das oberste Gericht die Entscheidung wieder kippt. Außerdem könnte Trump auf andere Gesetze zurückgreifen, um doch noch Zölle zu verhängen. Aber klar ist: Das politische Spiel wird rauer, und der Druck auf Trump wächst.
Frage: Was würden Sie Anlegern und Verbraucherinnen in Deutschland raten?
Bremer: Wachsam bleiben. Handelskonflikte wirken sich auch auf unsere Wirtschaft aus – etwa über Energiepreise, Exporte oder den Aktienmarkt. Wer investiert ist, sollte das Geschehen in den USA aufmerksam verfolgen. Und Verbraucherinnen sollten wissen: Politische Unsicherheit kann sich ganz konkret auf Preise und Märkte auswirken – egal ob in den USA oder bei uns.
Fazit:
Trumps wirtschaftlicher Plan gerät ins Wanken. Für Verbraucher weltweit bedeutet das mehr Unsicherheit – aber auch die Chance auf Entlastung bei Zöllen. Entscheidend wird sein, wie das Gericht in der nächsten Instanz entscheidet – und wie Trump darauf reagiert.
Kommentar hinterlassen