US-Präsident Donald Trump hatte versprochen, die Preise bereits an Tag eins seiner Amtszeit zu senken. Tag 24 ist gekommen – und beim Blick auf die Kassenzettel zeigt sich: Die Preise sind nicht gefallen, sondern gestiegen.
Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Bureau of Labor Statistics ist die Inflation im vergangenen Monat unerwartet stark um 0,5 % gestiegen. Besonders betroffen: Energiepreise und Eier, Letztere wegen der Vogelgrippe um 15 % teurer – die größte Preissteigerung seit 2015.
Ja, Joe Biden war für 19,5 der 31 Tage des Berichtzeitraums noch Präsident. Doch für Trump ergibt sich ein politisches Problem: Seit seinem Amtsantritt steigen die Preise sogar schneller.
Trumps Vier-Punkte-Plan gegen Inflation
Der Präsident verfolgt eine klare Strategie, um die Teuerung in den Griff zu bekommen:
1️⃣ Steuersenkungen in den USA, um Unternehmen zur Produktion im Inland zu bewegen.
2️⃣ Höhere Zölle auf ausländische Unternehmen, um Einnahmen zu generieren und die US-Wirtschaft anzukurbeln.
3️⃣ Erhöhung der Ölproduktion, um Energiepreise zu drücken.
4️⃣ Kürzung staatlicher Ausgaben, insbesondere durch das von Elon Musk geleitete „Department of Government Efficiency“ (DOGE), um Zinssenkungen zu ermöglichen.
Trump-Berater Kevin Hassett verteidigte am Mittwoch den Ansatz: „Wir kontrollieren die Ausgaben, senken Steuern und fördern Bohrungen – das bringt Preise runter!“
Er erwähnte außerdem Pläne zur Bekämpfung der Vogelgrippe, die für die hohen Eierpreise mitverantwortlich ist – blieb aber Details schuldig.
Ein Lichtblick: Die Zinsen für 10-jährige US-Staatsanleihen sind seit Trumps Amtsantritt gefallen, was die Hypothekenzinsen leicht senkte.
Kann der Plan funktionieren? Experten sind skeptisch
Ökonomen haben jedoch erhebliche Zweifel an Trumps Inflationsstrategie:
🔹 Steuersenkungen könnten kurzfristig das Einkommen steigern, aber auch zu steigenden Staatsverschuldung und höheren Zinsen führen.
🔹 Zölle treffen meist nicht die ausländischen Hersteller, sondern US-Verbraucher, da Importe teurer werden.
🔹 Ölproduktion in den USA ist bereits auf Rekordniveau – das Problem ist die geringe Nachfrage, besonders in China.
🔹 Staatliche Ausgabenkürzungen in Milliardenhöhe könnten nur durch Einschnitte bei Sozialleistungen wie Medicare oder Social Security erreicht werden – ein politisch riskanter Schritt.
Und dann ist da noch die Federal Reserve, die unabhängig über Zinssätze entscheidet. Zwar fordert Trump niedrigere Zinsen, doch nach den neuesten Inflationsdaten dürfte die Fed vorerst keine Senkung vornehmen.
Fazit: Trump hat einen Plan – aber ob er funktioniert, bleibt fraglich
Während Trump in den sozialen Medien postet „Let’s Rock and Roll, America!!!“, bleiben viele Fragen offen: Wie finanziert er seine Steuersenkungen? Wie schnell können Kürzungen umgesetzt werden? Und was, wenn die Inflation trotz allem nicht sinkt?
Eines ist klar: Trump besitzt keinen „magischen Inflations-Zauberstab“ – und die Wirtschaft spielt nach ihren eigenen Regeln.
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