Der wirtschaftspolitische Kurs von US-Präsident Donald Trump sorgt weiterhin für Spannungen im In- und Ausland. Während der Präsident in einer Kabinettssitzung am Donnerstag erneut seine „America First“-Strategie bekräftigte, rückt der Handelskrieg mit China zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit – mit deutlich verschärften Maßnahmen.
Trump räumte erstmals ein, dass seine Politik „Übergangsprobleme“ mit sich bringe, zeigte sich aber optimistisch: „Wir arbeiten an Deals mit vielen Ländern. Auch mit China werden wir eine Einigung finden.“ Gleichzeitig wurde jedoch bekannt, dass die Zölle auf chinesische Waren mittlerweile auf mindestens 145 % angehoben wurden – deutlich mehr als bislang angenommen.
China reagiert – Handelskonflikt spitzt sich zu
Als Reaktion auf die US-Maßnahmen kürzte Peking die Zahl amerikanischer Filme, die in China gezeigt werden dürfen – ein symbolischer, aber signalstarker Schritt. Präsident Trump wies die Maßnahme als schwache Vergeltung ab: „Ich habe schon Schlimmeres gehört.“
Trotz der Konfrontation betonte Trump seine „lange Freundschaft“ mit Chinas Präsident Xi Jinping und äußerte Hoffnung auf eine beiderseitig vorteilhafte Lösung: „Ich habe großen Respekt vor Präsident Xi. Wir werden etwas Gutes für beide Länder erreichen.“
EU, Kanada und andere Länder – in Wartestellung
Während China im Zentrum des Konflikts steht, hatte Trump zuvor einen 90-tägigen Aufschub seiner sogenannten „Reziprok-Zölle“ gegenüber den meisten Ländern angekündigt. Die Europäische Union reagierte darauf mit einer Aussetzung eigener Strafzölle, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Trump bestätigte unterdessen, die EU werde „als ein Block“ behandelt – nicht als einzelne Länder.
Kanada wiederum signalisierte Gesprächsbereitschaft, betonte jedoch, dass nur bei glaubwürdigen Fortschritten im Handelsdialog ein sofortiger Zollabbau möglich sei.
Innenpolitische Dynamik: Der Kongress folgt, ICE polarisiert
Parallel zum internationalen Geschehen erzielte Trump auch innenpolitisch Erfolge: Das Repräsentantenhaus verabschiedete einen Haushaltsentwurf, mit dem wichtige Teile seiner Agenda vorangebracht werden sollen. Gleichzeitig sorgten Aussagen der US-Einwanderungsbehörde ICE für Irritation: Diese bezeichnete in einem Social-Media-Beitrag die Bekämpfung illegaler „Ideen“ an der Grenze als Teil ihres Auftrags – eine Formulierung, die viele Beobachter als autoritär kritisierten.
Auch Außenminister Marco Rubio sorgte für Aufsehen: In einer Kabinettssitzung erklärte er, weiterhin Studentenvisa von „Chaoten“ an US-Unis zu entziehen – ein direkter Verweis auf jüngste Campusproteste.
Fazit: Trump verschärft Druck – Wirtschaft und Diplomatie in der Zwickmühle
Während Trump weiterhin auf Konfrontation mit China setzt, hofft er zugleich auf ein neues Gleichgewicht in den globalen Handelsbeziehungen. Doch die Folgen der hohen Zölle – unter anderem anhaltende Börsenturbulenzen und zunehmender Protektionismus – lassen Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Strategie aufkommen. Die Weltwirtschaft blickt mit Spannung – und wachsender Skepsis – auf Washington.
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