Die jüngste Einwanderungsoffensive der Regierung Trump hat am Wochenende zu dramatischen Szenen im ganzen Land geführt. Während US-Einwanderungsbehörde ICE mit Festnahmen prahlt, wächst die Empörung über die Methoden: Familien werden getrennt, Mütter vor den Augen ihrer Kinder verhaftet, Gemeindemitglieder eingeschüchtert – alles unter dem Banner der „Durchsetzung von Recht und Ordnung“.
Razzia im Restaurant – Tränengas und Protest
Besonders brisant war ein Einsatz am Freitagabend in einem beliebten italienischen Restaurant in San Diego, nur Minuten vor Beginn der Dinnerzeit. Mehrere Küchenmitarbeiter wurden von schwer bewaffneten ICE-Beamten festgenommen, so ein Bericht des örtlichen Senders CBS. Videos zeigen, wie verängstigte Gäste und Anwohner schreien, als Beamte in taktischer Schutzausrüstung und mit der Aufschrift „Homeland Security Investigations“ das Lokal stürmen.
Laut Pedro Rios von der Organisation American Friends Service Committee setzte ICE sogar Blendgranaten gegen die versammelte Menschenmenge ein – ein Schritt, der für viele Beobachter völlig unverhältnismäßig war.
Verhaftungen direkt nach Gerichtsterminen
Ebenfalls für Entsetzen sorgten Aufnahmen aus San Antonio, Texas, wo ICE-Beamte Menschen direkt nach ihren Einwanderungsanhörungen festnahmen. Betroffen waren unter anderem eine Mutter mit vier Kindern, darunter ein Jugendlicher mit hinter dem Rücken gefesselten Händen. Ein weiteres Video zeigt, wie zwei Mütter mit einem Kind in ein Gefangenentransportfahrzeug geladen werden, während das Kind weinend sagt: „Es ist okay, Mama, ich bin hier.“
Menschenrechtsorganisationen wie das Immigrant Legal Resource Center verurteilen diese Taktik scharf: „Familien werden in einem Moment der Hoffnung und Verletzlichkeit gezielt festgenommen – wenn sie glauben, in ihrem Verfahren voranzukommen.“
ICE: Fokus auf Kriminelle – Kritik an öffentlicher Wahrnehmung
ICE selbst zeigt von diesen Vorfällen keine Aufnahmen in sozialen Netzwerken. Stattdessen verbreitet die Behörde Fahndungsfotos von Migranten mit Vorstrafen – darunter ein wegen Sexualdelikten gesuchter Mann aus Honduras, ein verurteilter Straftäter aus El Salvador und eine Venezolanerin mit mehreren offenen Haftbefehlen. ICE-Chef Todd Lyons verteidigte die Einsätze im Gespräch mit FOX News: „Wir machen unseren Job. Wir sollten dafür unterstützt werden – nicht als Nazis beschimpft.“
Fazit
Während die Trump-Regierung ihre harte Linie in der Migrationspolitik verschärft, wird die Kritik an den menschenverachtenden Methoden lauter. Der Spagat zwischen Sicherheitsinteressen und Menschenrechten scheint unter der aktuellen Führung immer weiter auseinanderzudriften – mit Folgen, die für viele Familien traumatisch und unumkehrbar sind. Die Bilder aus San Diego und San Antonio gehen viral – und werfen einmal mehr die Frage auf: Wie weit darf ein Staat gehen, um seine Grenzen zu sichern?
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