US-Präsident Donald Trump erklärte am 31. Juli gegenüber Journalisten, er habe keine Kenntnis darüber gehabt, warum der wegen Sexualverbrechen verurteilte Finanzier Jeffrey Epstein Mitarbeiter aus Trumps Mar-a-Lago-Resort abgeworben habe. „Nein, ich wusste es nicht“, sagte Trump. „Wenn er jemanden von Mar-a-Lago genommen hat – wenn er Leute eingestellt oder was auch immer getan hat – hat mir das nicht gefallen. Also haben wir ihn rausgeworfen.“
Diese Äußerung folgt auf frühere Aussagen Trumps, wonach er sich von Epstein distanzierte, nachdem dieser Personal von ihm „gestohlen“ habe – darunter auch Virginia Giuffre, eine der bekanntesten Epstein-Anklägerinnen. Sie war mit 16 Jahren als Assistentin im Spa-Bereich von Mar-a-Lago tätig gewesen und berichtete später, von Epsteins Partnerin Ghislaine Maxwell für dessen Sexhandelsnetzwerk rekrutiert worden zu sein.
Reaktionen von Giuffres Familie
Giuffre starb im April dieses Jahres durch Suizid. Ihre Familie äußerte sich kritisch über Trumps Wortwahl und forderte Aufklärung. In einer Stellungnahme heißt es: „Es stellt sich für uns die Frage, ob er über die kriminellen Machenschaften von Epstein und Maxwell Bescheid wusste – besonders, nachdem er zwei Jahre später sagte, sein Freund Jeffrey ‚möge Frauen auf der jüngeren Seite‘.“ Zudem spricht sich die Familie dafür aus, dass Maxwell nicht begnadigt wird, nachdem Trumps Team darüber spekuliert hatte.
Dokumentenfreigabe weiter ausstehend
Der Fall Epstein sorgt seit Wochen für Schlagzeilen, auch weil die Trump-Regierung weiterhin wichtige Dokumente zur Epstein-Ermittlung unter Verschluss hält. Diese Zurückhaltung stößt bei Opfern und deren Angehörigen auf scharfe Kritik.
Trumps Darstellung steht im Widerspruch zu einem früheren Statement des Weißen Hauses, das behauptet hatte, der Präsident habe Epstein „aus dem Club geworfen, weil er sich unangemessen verhalten habe“.
Epstein war 2006 erstmals wegen Prostitution in Florida angeklagt worden. Ein umstrittener Deal mit Staatsanwälten im Jahr 2008 ermöglichte es ihm, einer Bundesanklage wegen Menschenhandels zu entgehen – trotz eines Entwurfs mit 60 Anklagepunkten. 2019 wurde Epstein erneut verhaftet, starb jedoch wenig später in Haft durch Suizid.
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