Die Finanzmärkte reagierten am Dienstag heftig auf die neuen US-Zölle gegen Kanada, Mexiko und China. Der Dow Jones fiel zeitweise um 800 Punkte und lag am Mittag mit einem Minus von 570 Punkten (1,32 %) weiter im roten Bereich. Der S&P 500 rutschte um 1 % ab und hat mittlerweile alle Gewinne seit Trumps Wiederwahl im November wieder eingebüßt. Auch der Nasdaq Composite geriet ins Straucheln und fiel zwischenzeitlich in den Korrekturbereich.
Laut Experten könnte der von Donald Trump entfachte Handelskonflikt eine wirtschaftliche Krise ähnlich der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre auslösen. „Wir sind in einer gefährlichen Abwärtsspirale“, warnte Andrew Wilson von der International Chamber of Commerce gegenüber dem Wall Street Journal.
Globale Börsen reagieren mit Panik
Die Angst vor einem Handelskrieg ließ die Märkte weltweit einbrechen:
- Deutschland: DAX -3,54 %
- Europa: STOXX 600 -2,14 %
- Japan: Nikkei 225 -1,2 %
- Hongkong: Hang Seng -0,28 %
Auch die Währungen gerieten unter Druck: Der US-Dollar verlor an Wert, während der kanadische Dollar und der mexikanische Peso nachgaben.
Tit-for-Tat: Vergeltungszölle aus Kanada, Mexiko und China
Die Handelspartner der USA reagierten umgehend mit eigenen Maßnahmen:
- Kanada: Premierminister Justin Trudeau kündigte sofortige Zölle von 25 % auf Waren im Wert von 30 Milliarden kanadischen Dollar (20,7 Mrd. USD) an – mit einer weiteren Eskalation auf 125 Milliarden CAD (86,2 Mrd. USD) in 21 Tagen. Trudeau: „Das ist eine dumme Entscheidung von Trump.“
- China: Peking verhängte Zölle auf US-Exporte von Hühnerfleisch, Schweinefleisch, Rindfleisch und weiteren Agrarprodukten.
- Mexiko: Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigte für Sonntag eigene Strafzölle auf US-Waren an.
Die Investoren hatten gehofft, dass Trumps Drohungen nur als Verhandlungsstrategie dienten. Doch als die Frist näher rückte, setzte sich die Angst vor einem Handelskrieg durch – und die Wall Street reagierte mit massiven Verkäufen.
US-Wirtschaft droht Abwärtsspirale
Die neuen Zölle könnten sich direkt auf die amerikanischen Verbraucherpreise auswirken und die Inflation weiter anheizen. Schon jetzt zeigen sich Anzeichen für eine wirtschaftliche Abkühlung:
✔ Steigende Entlassungen
✔ Sinkendes Verbrauchervertrauen
✔ Inflation über dem Zielwert der US-Notenbank (Fed)
Laut der Federal Reserve Bank of Atlanta könnte die US-Wirtschaft im kommenden Quartal um 2,8 % schrumpfen.
Trump verteidigt Kurs vor Kongress
Trump wird noch am Dienstag vor dem Kongress sprechen – das erste Mal in seiner zweiten Amtszeit. Unter dem Motto „Renewal of the American Dream“ will er seine Wirtschaftspolitik verteidigen. Doch mit einer Börse, die nun alle Gewinne seit seinem Amtsantritt verloren hat, steht er unter starkem Druck.
Während einige Investoren darauf setzen, dass die Zölle nur als kurzfristiges Druckmittel dienen, bleibt die Unsicherheit groß. Die Angst an den Märkten wächst – und ein Handelskrieg könnte die Weltwirtschaft in eine neue Krise stürzen.
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