US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, im Januar seinen Kandidaten zur Nachfolge von Notenbankchef Jerome Powell zu präsentieren. Powells Amtszeit als Vorsitzender der US-Zentralbank („Federal Reserve“) läuft im Mai aus – Trump will den Wechsel möglichst schnell einleiten.
Während eines Treffens mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in seinem Club Mar-a-Lago in Florida sagte Trump am 29. Dezember: „Ich würde ihn am liebsten feuern, aber wir sind so kurz vor dem Ende seiner Amtszeit.“
Trump hatte Powell selbst 2017 in seinem ersten Präsidentschaftsmandat als Fed-Chef ernannt, übte jedoch seither zunehmend harsche Kritik an ihm. Immer wieder warf er Powell vor, mit Zinssenkungen zu zögerlich zu sein und die Wirtschaft dadurch auszubremsen.
Nach der jüngsten Zinssenkung der Fed am 10. Dezember – einem Schritt um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent – erklärte Trump: „Das hätte mindestens doppelt so hoch ausfallen müssen.“ Den Fed-Chef nannte er dabei einen „Steifkopf“.
Die Zinspolitik der Fed ist ein sensibles Instrument: Senkungen sollen Konsum und Investitionen fördern, um die Konjunktur zu stützen. Steigende Zinsen wiederum dienen der Inflationsbekämpfung, verteuern aber Kredite und bremsen unter Umständen die wirtschaftliche Dynamik. Trump verlangt von der Zentralbank aggressivere Maßnahmen zur Konjunkturbelebung – ein Wunsch, der auf Kritik bei Ökonomen stößt, da zu lockere Geldpolitik Preissteigerungen begünstigen kann.
Der Machtkampf zwischen Trump und der Federal Reserve hatte sich zuletzt verschärft. Medienberichten zufolge drohte Trump sogar mit rechtlichen Schritten gegen Powell. Auch bei einem Besuch im renovierten Fed-Gebäude in Washington soll es zu direkten Spannungen zwischen beiden gekommen sein.
Die bevorstehende Personalentscheidung gilt als wegweisend für die Geldpolitik der Vereinigten Staaten. Ob Trump im Falle eines erneuten Wahlsiegs im November 2026 tatsächlich einen anderen Kurs verfolgen würde, bleibt jedoch offen. Klar ist: Mit der frühzeitigen Ankündigung seines Kandidaten will Trump bereits jetzt ein deutliches Signal setzen – sowohl an die Märkte als auch an seine Wählerschaft.
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