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Trump vs. Kuh: Wie ein Handelskrieg die Schweizer Milchproduktion zum Wanken bringt

eikira (CC0), Pixabay
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Die Schweiz – bekannt für Präzisionsuhren, saubere Züge und glückliche Kühe. Doch ausgerechnet Letztere geraten nun in politische Turbulenzen. Seit Ex-US-Präsident Donald Trump beschloss, einen globalen Handelskrieg zu entfachen (nach dem Motto: „Make Zölle great again“), ziehen über den idyllischen Alpenweiden dunkle Wolken auf – und zwar keine aus Sahne.

Laut der New York Times denkt mittlerweile jeder zweite Milchhof darüber nach, Kühe frühzeitig zum Schlachter zu schicken. Nicht etwa, weil sie schlecht gemolken hätten – sondern weil sie zu viel Milch geben. Ironischerweise ist das in der Schweiz offenbar auch ein Problem.


Gruyère in der Zollhölle

Die USA, einst Abnehmer von rund 13 Prozent der Schweizer Käseproduktion, haben nun Zölle von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz verhängt. Betroffen ist vor allem der edle Rohmilchhartkäse Gruyère, der nun für Amerikaner fast so teuer ist wie ein Studienplatz in Harvard – nur schmackhafter.

Die Antwort aus der Schweiz: Weniger produzieren. Die Käsefabriken sollen 5 Prozent zurückfahren, die Bauern gleich mal 50.000 Tonnen Milch einsparen. Das entspricht der Jahresleistung von etwa 25.000 Kühen – die, so Branchenchef Stefan Kohler, im Zweifelsfall einfach „weg“ müssten. Also: „Export kaputt, Kuh weg.“

Vielleicht mag Trump ja Käse mit Goldrand

Noch hoffen die Milchhöfe auf Diplomatie. Vielleicht, so der zarte Glaube, erkennt die US-Regierung ja doch noch den wahren Wert eines gereiften Laibs Gruyère. Und wenn nicht? Dann versucht man, den US-Verbrauchern klarzumachen, dass ein Schweizer Käse mit Zollaufschlag eben ein Luxusprodukt ist. Oder wie Gruyère-Chef Pierre-Ivan Guyot es formuliert: „Gruyère ist das neue Gold der Schweiz.“

Bleibt zu hoffen, dass amerikanische Käsefans bald reihenweise ihre Kreditkarten zücken, um ein Stück dieser Molkereimagie zu ergattern – bevor der letzte Schweizer Käse von glücklichen Kühen zum unbezahlbaren Mythos wird.


Fazit:

Die Schweiz kämpft mit Überproduktion, Zöllen und der Erkenntnis, dass im Weltmarkt selbst ein perfekter Käse nicht immun gegen politische Egos ist. Vielleicht brauchen wir bald ein neues Siegel: „Kuh-militärisch geprüft – frei von Handelspolitik“.

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