Donald Trump hat mal wieder eine brillante Idee: Die USA sollen den Gazastreifen „übernehmen“ – und wenn nötig, gleich ein paar Soldaten mitbringen. Warum? Weil es offenbar noch nicht genug Chaos im Nahen Osten gibt und weil Trump, seines Zeichens Immobilienmogul, in einem Kriegsgebiet ungeahnte Entwicklungschancen sieht.
„Wir werden den Gazastreifen besitzen und ihn richtig aufräumen“, verkündete Trump bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Premierminister Benjamin Netanyahu. Sein visionärer Plan? Erstmal alle Bomben und Trümmer wegräumen (nett von ihm), dann das Gebiet „entwickeln“ – am besten gleich zur neuen Riviera. Weil, wer braucht schon Palmen in Florida, wenn man Ruinen mit Meerblick haben kann?
Auf die Frage, ob er US-Truppen entsenden würde, um das „Sicherheitsvakuum“ zu füllen, zeigte sich Trump gewohnt flexibel: „Wenn’s nötig ist, machen wir das. Wir nehmen uns das Stück Land und entwickeln es.“ Klingt, als hätte er Gaza bereits in seinem Portfolio neben Mar-a-Lago und dem Trump Tower einsortiert.
Natürlich gab es direkt skeptische Stimmen. Einige fragten sich, wie dieser „Land-Deal“ rechtlich funktionieren soll. Aber Trump hat da eine klare Antwort: „Jeder, mit dem ich gesprochen habe, liebt die Idee.“ (Was sicher ein repräsentativer Querschnitt aus seinen Golfkumpels und Fox-News-Gästen war.)
Ein kleines Detail könnte dem Masterplan allerdings im Weg stehen: die Palästinenser. Die, so Trump, sollten besser nicht zurückkehren. „Warum sollten sie? Es ist doch die Hölle da. Niemand will da leben“, erklärte er großzügig und ignorierte dabei geflissentlich einen Reporter, der anmerkte: „Weil es ihr Zuhause ist?“
Stattdessen schlug Trump eine Alternative vor: eine „frische, schöne Landfläche“ – irgendwo anders, natürlich. Details über diese Umsiedlungsfantasie ließ er offen, aber vielleicht gibt es ja bald ein „Trump Towers Middle East“ im Wüstensand.
Während Netanyahu zufrieden neben ihm saß, rieben sich andere in der Region verwundert die Augen. Ägypten und Jordanien erklärten umgehend, dass sie keine weiteren palästinensischen Flüchtlinge aufnehmen würden – vermutlich, weil sie auch keine spontane „Übernahme“ durch Trump wünschen.
Selbst innerhalb der Republikanischen Partei gab es vorsichtige Zweifel. „Ich denke, die meisten Leute in South Carolina sind nicht begeistert davon, Gaza zu übernehmen“, meinte Senator Lindsey Graham vorsichtig. Was im Klartext bedeutet: „Donald, hast du wirklich keine anderen Dinge zu tun?“
Natürlich bleibt noch die Frage, wie Hamas auf die Ankündigung reagiert. Trump zeigte sich gewohnt diplomatisch: „Wenn wir nicht alle Geiseln bekommen, dann werden wir eben etwas gewalttätiger.“ Eine Botschaft, die sicher hervorragend zur Friedenssicherung beiträgt.
Aber vielleicht ist das alles nur ein erster Schritt. Schließlich hat Trump schon bewiesen, dass er von geopolitischen Strategien genauso viel versteht wie von pandemischer Krisenbewältigung. Womöglich steht demnächst auch noch der Kauf von Nordkorea auf seiner To-Do-Liste. Und wenn Gaza scheitert, gibt es immer noch die Option, Grönland ein zweites Mal anzufragen.
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