Nach empfindlichen Wahlniederlagen der Republikaner in mehreren US-Bundesstaaten versucht Präsident Donald Trump, das Thema Erschwinglichkeit wieder als republikanisches Kernthema zu positionieren. Zwei Tage nach den Erfolgen der Demokraten bei den Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey sowie bei der Bürgermeisterwahl in New York City, bei denen hohe Lebenshaltungskosten im Mittelpunkt standen, äußerte sich Trump am 6. November im Weißen Haus.
„Wir sind diejenigen, die bei der Erschwinglichkeit großartige Arbeit geleistet haben – nicht die Demokraten“, so Trump. „Aber wir haben gerade eine Wahl verloren, angeblich wegen genau dieses Themas.“
Die Wahlsiege der Demokraten waren deutlich: Beide neuen Gouverneure siegten mit zweistelligen Vorsprüngen. In New Jersey war die Debatte über Energiepreise wahlentscheidend, in New York dominierten steigende Mieten den Diskurs.
Für die Republikaner ist die Niederlage ein Warnsignal. Selbst Parteigrößen wie der ehemalige Präsidentschaftskandidat Vivek Ramaswamy mahnten öffentlich, die Partei müsse verstärkt gegen hohe Verbraucherpreise vorgehen, um im Wahlkampf wieder konkurrenzfähig zu sein.
Die Demokraten sehen in den Erfolgen ein Modell für die anstehenden Kongresswahlen 2026. Das Demokratische Nationalkomitee sprach in einer Stellungnahme von einem „Erfolgsrezept“, das weiterverfolgt werde.
Trotz Trumps Fokus auf die Wirtschaft bei der Präsidentschaftswahl 2024 hat sich die Stimmung vieler US-Bürger inzwischen gedreht. Laut einer aktuellen CNN-Umfrage bewerten über 70 % der Erwachsenen die wirtschaftliche Lage als „schlecht“ oder „sehr schlecht“. 61 % sind der Meinung, Trumps Politik habe die Wirtschaftslage verschlechtert.
Während Trump behauptet, „jede Preissteigerung sei vorbei“, liegt die Inflation aktuell bei drei Prozent – über dem Zielwert der US-Notenbank.
Auch Vizepräsident JD Vance betonte die Bedeutung des Themas. Auf Social Media schrieb er:
„Wir müssen uns auf das eigene Land konzentrieren. Eine bezahlbare Lebensrealität ist der Maßstab, an dem wir 2026 gemessen werden.“
Fazit: Die Demokraten punkten mit sozialpolitischen Themen, während Trump und die Republikaner um die Deutungshoheit beim Thema Erschwinglichkeit ringen. Die wirtschaftliche Lage wird zum zentralen Wahlkampfthema 2026.
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