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Trump setzt Zölle auf Kanada und Mexiko durch – Verbraucherpreise steigen

MIH83 (CC0), Pixabay
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Nach wochenlangen Ankündigungen hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump am Dienstag um 00:01 Uhr (ET) neue Importzölle auf Waren aus Kanada und Mexiko eingeführt.

„Sie müssen Zölle zahlen. Oder sie bauen ihre Fabriken in den USA, dann haben sie keine Zölle,“ erklärte Trump am Montag im Weißen Haus.

Diese Handelsmaßnahmen werden voraussichtlich erhebliche Preissteigerungen für US-Verbraucher mit sich bringen – von Lebensmitteln über Kraftstoffe bis hin zu Autos.

Zölle belasten amerikanische Haushalte

Laut einer Studie der Federal Reserve Bank of Atlanta könnten die neuen Importzölle die Preise für alltägliche Waren um 0,81 % bis 1,63 % ansteigen lassen.

Das Peterson Institute for International Economics geht davon aus, dass ein durchschnittlicher US-Haushalt 1.200 US-Dollar jährlich zusätzlich für betroffene Produkte zahlen muss.

Zudem rechnet das Tax Policy Center mit einem Rückgang des verfügbaren Einkommens:

  • Haushalte mit geringem Einkommen verlieren im Schnitt 170 USD pro Jahr
  • Wohlhabendere Haushalte könnten bis zu 3.280 USD weniger zur Verfügung haben

Betroffene Waren aus Kanada

Laut dem Bureau of Industry and Security und Trading Economics sind folgende Produkte von den Zöllen betroffen:
Holz und Holzkohle
Aluminium, Eisen und Stahl
Getreide, Mehl, Stärke und Milchprodukte
Gummi und Kautschuk
Alkoholische Getränke (z. B. Bier, Wein, Whiskey)
Textilien und Teppiche
Baumwolle und Korkprodukte
Bücher und Druckerzeugnisse

Betroffene Waren aus Mexiko

Laut Trading Economics und der OEC betrifft Trumps Zollpolitik insbesondere:
Tomaten, Zwiebeln, Salat und Kohl
Avocados und tropische Früchte
Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte
Milchprodukte, Eier und Honig
Bier, Tequila und andere Spirituosen
Zucker und Backwaren
Gewürze, Saucen und verarbeitete Lebensmittel

Essen, Getränke und Benzin werden teurer

Die USA importieren große Mengen an Lebensmitteln aus Kanada und Mexiko:

  • 34 % des in den USA konsumierten Fleisches stammen aus Kanada
  • 77 % der frischen Gemüselieferungen kommen aus Mexiko
  • 18 % des in den USA konsumierten Biers stammen aus Mexiko

Zusätzlich könnte Trumps 10 % Zoll auf kanadisches Öl den Benzinpreis um bis zu 16 Cent pro Gallone erhöhen.

Laut Truist-Ökonom Mike Skordeles könnte das Preissignal für Benzin dazu führen, dass Transportkosten steigen, was sich auf die Preise fast aller Waren auswirkt.

„Das ist ein Chaos“, so Skordeles. „Es gibt viele unbeabsichtigte Folgen.“

Autos werden teurer – auch Gebrauchtwagen

Autoexperten erwarten Preissteigerungen nicht nur für Neuwagen, sondern auch für Gebrauchtfahrzeuge.

Laut Cars.com-Expertin Stef Schrader werden die Preise besonders bei Autos steigen, die stark von importierten Teilen oder Fertigungen in Kanada und Mexiko abhängen.

Fazit

Die von Trump eingeführten Zölle könnten Verbraucher hunderte bis tausende Dollar pro Jahr kosten. Während Trump argumentiert, dass die Zölle amerikanische Jobs schützen, warnen Wirtschaftsexperten vor einem Anstieg der Lebenshaltungskosten, einer möglichen Inflationssteigerung und einer Verlangsamung der Wirtschaft.

Es bleibt abzuwarten, ob Kanada und Mexiko weitere Vergeltungsmaßnahmen ergreifen – oder ob eine Eskalation des Handelskonflikts droht.

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