US-Präsident Donald Trump zeigt sich einmal mehr als Meister der subtilen Diplomatie. Auf dem Weg im Luxusjet Air Force One ließ er beiläufig wissen, dass er tatsächlich mit Venezuelas Präsident Nicolás Maduro gesprochen habe – was genau besprochen wurde, bleibe natürlich Staatsgeheimnis. „Ich möchte das nicht kommentieren“, so Trump. Wahrscheinlich war das Gespräch einfach zu friedlich, um es der Welt zuzumuten.
Am Tag zuvor hatte Trump dann doch klare Kante gezeigt und kurzerhand den venezolanischen Luftraum für „geschlossen“ erklärt – nicht dass er ihn je geöffnet hätte. Beobachter rätseln seither, ob dieser Schritt eine Einladung zum nächsten exotischen Auslandseinsatz der US-Streitkräfte darstellen könnte. Schließlich lässt sich Demokratie ja bekanntlich am besten mit ein paar Flugzeugträgern und Raketen exportieren.
Die USA erhöhen schon seit Monaten den Druck auf Maduro, der es einfach nicht einsieht, warum er sich nicht dem Willen Washingtons beugen sollte. Seit September wurden mindestens 21 mutmaßliche Drogenboote in der Karibik und im Pazifik „neutralisiert“, wobei über 80 Menschen ums Leben kamen – vermutlich allesamt gefährliche Bedrohungen der Weltordnung, ausgestattet mit Wasserpistolen und alten Fischerbooten.
Parallel dazu häufen sich Hinweise auf einen möglichen Militärschlag, begleitet von auffälliger Truppen- und Flottenpräsenz. Und als wäre das noch nicht subtil genug, hat Trump auch noch CIA-Operationen in Venezuela genehmigt – natürlich verdeckt, aber nicht so verdeckt, dass man nicht doch ein bisschen darüber berichten könnte. Schließlich soll ja jeder wissen, dass die amerikanische Außenpolitik stets das Wohl der betroffenen Bevölkerung im Sinn hat.
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