Startseite Allgemeines Trump schließt Verbraucherschutzbehörde: Freie Bahn für Finanzhaie?
Allgemeines

Trump schließt Verbraucherschutzbehörde: Freie Bahn für Finanzhaie?

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
Teilen

Die US-Regierung unter Donald Trump hat erneut für Aufsehen gesorgt – diesmal mit der Schließung des Consumer Financial Protection Bureau (CFPB), der Behörde, die eigentlich dafür zuständig war, Verbraucher vor Betrug, unfairen Krediten und versteckten Gebühren zu schützen. Kritiker sehen darin ein Geschenk an Banken und Finanzkonzerne, die sich schon lange über die strenge Regulierung beschwert hatten.

Von der Finanzkrise zur Finanzfreiheit – aber für wen?

Das CFPB wurde 2010 nach der Finanzkrise gegründet, um Verbraucher besser vor riskanten Krediten und unseriösen Finanzprodukten zu schützen. In den letzten Jahren hat die Behörde Milliardenstrafen gegen Banken verhängt, unfaire Kreditbedingungen überprüft und sogar durchgesetzt, dass medizinische Schulden aus Kreditberichten gestrichen werden.

Doch laut Trump war das alles überflüssig. Seine Regierung sieht das CFPB als bürokratisches Monster, das Banken mit „unnötigen Vorschriften“ gängelt. Verbraucherschutz? Braucht man nicht, wenn der Markt sich selbst reguliert – zumindest nach Trumps Logik.

Banken jubeln, Verbraucher zittern

Die Wall Street feiert die Entscheidung, und Verbände wie die American Bankers Association begrüßen den Schritt: „Endlich kann das CFPB reformiert werden“ – was in Bankersprache so viel heißt wie: „Endlich können wir wieder machen, was wir wollen.“

Gleichzeitig fragen sich Verbraucherschützer, wer künftig Finanzbetrug stoppen soll. Lauren Saunders vom National Consumer Law Center bringt es auf den Punkt: „Das CFPB hat Millionen Amerikaner vor unfairen Bankgebühren, Kreditfallen und skrupellosen Unternehmen geschützt. Jetzt ist es jedem selbst überlassen.“

„Nicht gefunden“ – Trumps digitale Mülltonne

Besonders bizarr: Wer auf die Webseite des CFPB geht, bekommt nur noch eine „404 – Page not found“-Meldung. Als hätte man die Behörde einfach in einen digitalen Papierkorb geschoben.

Und was ist mit laufenden Verfahren? Unklar. Betrügerische Autokredite? Werden wohl nicht mehr verfolgt. Unfaire Bankgebühren? Kein Problem mehr – jedenfalls nicht für die Banken.

Fazit: Amerika zuerst – Verbraucher zuletzt?

Mit der Abschaffung des CFPB setzt Trump seinen Kurs fort, möglichst viele Regulierungen zu streichen. Während Banken und Finanzkonzerne jubeln, bleibt den Verbrauchern nur noch eines: Ganz genau das Kleingedruckte lesen – denn es gibt niemanden mehr, der es für sie überprüft.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Interview: Was bedeuten die geplanten Kapitalmaßnahmen der q.beyond AG für Aktionäre?

Interviewer:Frau Rechtsanwältin Bontschev, die q.beyond AG plant auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mehrere...

Allgemeines

Milliardenschaden durch manipulierte Dieseltechnik: Betrugsurteile im Diesel-Skandal endgültig bestätigt

Die strafrechtliche Aufarbeitung des sogenannten Diesel-Skandals hat einen weiteren endgültigen Abschluss gefunden....

Allgemeines

Sperre vertagt: Shein darf in Frankreich weitershoppen – vorerst

Der umstrittene Online-Gigant Shein bleibt vorerst online – zumindest in Frankreich. Ein...

Allgemeines

Mond oder Märchen? Trump verordnet Rückflug zur Flagge

Wenn es nach Donald Trump geht, wird der Mond bald wieder amerikanisch...