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Trump-Regierung verschärft Vorgehen gegen DEI-Programme an öffentlichen Schulen – Bundesmittel in Gefahr

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Nach ihrem harten Kurs gegen Ivy-League-Universitäten richtet die Trump-Regierung ihre Aufmerksamkeit nun auf öffentliche Schulen, die Programme für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) anbieten. In mehreren Bundesstaaten, darunter Illinois, laufen bereits Bundesuntersuchungen – im Fokus stehen unter anderem die Chicago Public Schools und der Schulbezirk Evanston-Skokie.

Black Student Success Plan unter Beschuss

Auslöser für die Untersuchung in Chicago war ein Beschwerdeschreiben der konservativen Organisation Defending Education, die sich gegen DEI-Initiativen an Schulen wendet. Sie kritisiert, dass mit dem „Black Student Success Plan“ gezielt Ressourcen an schwarze Schüler*innen vergeben würden – auf Kosten anderer. Das Bildungsministerium erklärte am 29. April offiziell, man untersuche, ob mit dem Programm „bevorzugten Schülergruppen auf Grundlage ihrer Hautfarbe zusätzliche Ressourcen gewährt“ würden – ein möglicher Verstoß gegen Titel VI des Civil Rights Act von 1964, der Diskriminierung in staatlich geförderten Institutionen verbietet.

Ein Sprecher des Schulbezirks Chicago äußerte sich nicht zu den laufenden Ermittlungen, betonte jedoch, dass das Programm auf Landesgesetzen basiere und Bestandteil der Fünfjahresstrategie der Schule sei.

Auch Evanston-Skokie unter Beobachtung

Ebenfalls im Visier: Der Evanston-Skokie Schulbezirk, wo eine Lehrerin Beschwerde gegen verpflichtende Fortbildungen eingereicht hatte, die ihrer Meinung nach auf rassistischen Stereotypen basierten und „Affinity Groups“ für Schüler und Personal auf Basis von Hautfarbe einführten. Der Bezirk verteidigt seine Initiativen als rechtskonform und zukunftsweisend – sie dienten der Förderung aller Schüler*innen.

Bundesstaaten leisten Widerstand

Mindestens 19 Bundesstaaten, darunter New York, weigern sich, Trumps Anti-DEI-Direktive umzusetzen. Diese war am 3. April erlassen worden und forderte Schulen auf, innerhalb von zehn Tagen alle Programme einzustellen, die bestimmten Gruppen Vorteile einräumen. Bei Nichtbeachtung drohte der Entzug von Bundesmitteln. Die Frist wurde zwar verlängert, ist aber inzwischen abgelaufen.

Am 25. April reichten 19 Generalstaatsanwälte Klage gegen das Bildungsministerium und Bildungsministerin Linda McMahon ein. Die Klage kritisiert die Direktive als verfassungswidrig und warnt vor katastrophalen Folgen für Schulen, etwa im Bereich der Sonderpädagogik, wenn Bundesgelder gekürzt würden.

Gerichte und Eltern wehren sich

Ein Bundesgericht in New Hampshire hat inzwischen eine einstweilige Verfügung gegen den Mittelentzug erlassen. Auch Organisationen wie die American Civil Liberties Union (ACLU) wehren sich: In einer Klage im Namen von 12 Kindern von Militärangehörigen werfen sie den Schulen vor, Bücher zu verbieten und Lehrpläne zu zensieren – darunter Inhalte über Sklaverei, LGBTQ+-Themen, Native American History und psychologische Grundkenntnisse.

Fazit: Ein Kulturkampf mit Folgen für Millionen Schüler*innen

Die Maßnahmen der Trump-Regierung entfalten bereits spürbare Wirkung. Während einige Schulen Programme streichen, formiert sich in anderen Bundesstaaten juristischer und politischer Widerstand. Die Auseinandersetzung um DEI in Amerikas Schulen entwickelt sich damit zu einem richtungsweisenden Konflikt über die Frage, wie Bildung im 21. Jahrhundert aussehen soll – inklusiv und vielfältig oder „farbneutral“ und formal gleichbehandelt.

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