Im Streit mit US-Eliteuniversitäten geht die Regierung von Präsident Donald Trump auf Konfrontationskurs – und verschärft die Lage für internationale Studierende.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Außenminister Marco Rubio US-Botschaften und Konsulate weltweit angewiesen, vorerst keine neuen Termine für Visa-Anträge von internationalen Studierenden und Austauschprogrammen zu vergeben.
Der Grund: Das Außenministerium will künftig verstärkt die Social-Media-Aktivitäten von Antragstellerinnen und Antragstellern überprüfen. Eine überarbeitete Prüfungsanleitung sei in Arbeit, so Rubio in einem Rundschreiben, das Reuters vorliegt. Erst mit Vorlage der neuen Richtlinien sollen die Visa-Verfahren wieder aufgenommen werden.
Harvard im Visier der Regierung
Besonders im Fokus der Regierung steht derzeit die renommierte Harvard University. Die traditionsreiche Institution hatte sich geweigert, neue bildungspolitische Vorgaben der Trump-Regierung umzusetzen – etwa zur Visavergabe oder zu Unterrichtsformaten für internationale Studierende.
Als Reaktion untersagte Washington vergangene Woche, dass Harvard weiterhin ausländische Studierende aufnimmt. Nun berichten mehrere US-Medien, darunter die New York Times, dass die Regierung sogar plant, alle bestehenden Verträge mit Harvard zu kündigen – ein Schritt mit massiven finanziellen Konsequenzen.
Demnach soll ein entsprechender Entwurf bereits zirkulieren, der die Auflösung von Regierungsverträgen mit der Universität im Gesamtwert von rund 100 Millionen US-Dollar vorsieht. Eine offizielle Bestätigung des Weißen Hauses steht bislang aus.
Politik auf Kosten der Wissenschaft?
Die Maßnahmen stoßen bei vielen Bildungsexperten, Universitäten und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf heftige Kritik. Sie fürchten nicht nur um die akademische Freiheit, sondern auch um den internationalen Ruf der US-Hochschulen – ein Ruf, der maßgeblich durch ausländische Studierende mitgeprägt wurde.
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