Die US-Regierung unter Donald Trump plant hochrangige Verhandlungen mit Russland, um den fast drei Jahre andauernden Krieg in der Ukraine zu beenden. Laut mehreren Quellen werden Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz, Außenminister Marco Rubio und Nahost-Gesandter Steve Witkoff in den kommenden Tagen nach Saudi-Arabien reisen, um dort mit ranghohen russischen Vertretern zu sprechen.
Geheimgespräche zwischen USA und Russland in Saudi-Arabien
Ein genaues Datum sowie die Namen der russischen Verhandlungsführer wurden nicht bekannt gegeben. Allerdings wird berichtet, dass der Kreml bereits ein hochrangiges Verhandlungsteam zusammengestellt hat, darunter politische, wirtschaftliche und nachrichtendienstliche Führungspersonen sowie Kirill Dmitriev, ein russischer Funktionär, der kürzlich an einem Gefangenenaustausch mit den USA beteiligt war.
Präsident Donald Trump kündigte Anfang der Woche an, dass die Friedensverhandlungen „sofort“ beginnen würden. Zuvor führte er ein langes Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, das er als „hochproduktiv“ bezeichnete. Trump deutete an, dass er Putin bald persönlich treffen könnte, möglicherweise in Saudi-Arabien, wo auch Kronprinz Mohammed bin Salman eine zentrale Rolle spielen soll.
Die Position der Trump-Regierung: Russland muss Zugeständnisse machen
Die Trump-Regierung macht klar, dass sie Druck auf Russland ausüben will. Keith Kellogg, Trumps Gesandter für die Russland-Ukraine-Gespräche, erklärte auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass Russland „territoriale Zugeständnisse“ machen müsse, möglicherweise auch eine Verpflichtung zum Gewaltverzicht.
Laut Kellogg sei es zudem wichtig, Russlands neue Bündnisse mit China, Nordkorea und dem Iran zu schwächen. Auch wirtschaftliche Maßnahmen seien entscheidend: „Russland ist eine Petro-Staat. 70 % der Kriegskosten werden durch Öl- und Gaseinnahmen gedeckt. Wir müssen Sanktionen verhängen, die Russlands wirtschaftlichen Rücken brechen.“
Keine Europäer am Verhandlungstisch
Besonders brisant: Laut Kellogg werden europäische Staaten von den Verhandlungen ausgeschlossen. „Die Antwort ist nein“, sagte er in München auf die Frage, ob Europa einbezogen werde. Er begründete dies mit dem Scheitern des Minsk-II-Abkommens von 2015, das unter Vermittlung von Deutschland und Frankreich geschlossen, aber nie vollständig umgesetzt wurde.
Die Ukraine wird jedoch Teil der Gespräche sein, betonte Kellogg. Die Verhandlungen sollen parallel auf zwei Ebenen stattfinden: Ein „russischer Track“ unter Leitung von Witkoff und ein „ukrainischer Track“, an dem Kellogg selbst beteiligt ist.
Kritik und Unsicherheiten über den Verlauf der Gespräche
Die Trump-Regierung gibt keine klaren Aussagen darüber, welche Zugeständnisse von Russland erwartet werden. Trump selbst ließ offen, wie weit die USA gehen würden: „Vielleicht wird Russland viel aufgeben, vielleicht nicht. Es hängt alles davon ab, was passiert.“
Die geplanten Verhandlungen sind umstritten, da sie ohne europäische Beteiligung stattfinden und unklar ist, ob die Ukraine ihre Position voll vertreten kann. Experten warnen zudem, dass Russland unter Putin keine substanziellen Zugeständnisse machen wird, ohne eigene Vorteile zu erhalten.
Ob die Gespräche tatsächlich Frieden bringen oder nur ein geopolitisches Machtspiel darstellen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Die USA und Russland beginnen eine direkte diplomatische Initiative – und Europa steht außen vor.
Kommentar hinterlassen