Donald Trump sorgt erneut für politische Turbulenz: Der ehemalige und voraussichtlich zukünftige US-Präsident erwägt, noch vor Ablauf der Amtszeit von Jerome Powell einen Nachfolger für den Vorsitz der US-Notenbank (Fed) zu benennen – mit elf Monaten Vorlauf. Ein solcher Schritt wäre beispiellos in der 111-jährigen Geschichte der Federal Reserve.
Was bedeutet ein „Schattenchef“ für die Fed?
Trumps möglicher Kandidat würde als de-facto-Schatten-Fed-Chef auftreten, parallel zu Amtsinhaber Powell. Kritiker warnen vor einer gefährlichen Doppelstimme in der Geldpolitik, die zu Marktverwirrung, Vertrauensverlust und Zinssprüngen führen könnte. „Eine katastrophale Idee“, sagt etwa Alan Blinder, früherer Vize-Chef der Fed.
Finanzmärkte reagierten bereits: Der US-Dollar verlor leicht an Wert, da Anleger Unsicherheit fürchten. Der Aktienmarkt zeigte sich bislang unbeeindruckt.
Warum das Ganze?
Trump ärgert sich, dass die Fed die Zinsen nicht schneller senkt. Er strebt eine wirtschaftliche Belebung an – auch mit Blick auf die Wahl 2026. Ein „loyaler“ Nachfolger könnte seine Politik beschleunigen, doch die geldpolitische Unabhängigkeit der Fed wäre massiv gefährdet.
Wer kommt infrage?
Medienberichten zufolge gehören zu den Favoriten:
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Scott Bessent, aktuell Trumps Finanzminister
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Kevin Warsh, früheres Fed-Vorstandsmitglied
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Christopher Waller, derzeit Fed-Gouverneur
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Kevin Hassett, Ex-Wirtschaftsberater
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David Malpass, ehemaliger Präsident der Weltbank
Ein Schattenchef hätte zunächst keine formelle Macht, müsste jedoch Senat und Öffentlichkeit überzeugen – und später das Vertrauen der zwölf stimmberechtigten FOMC-Mitglieder (Federal Open Market Committee) gewinnen. Kritikern zufolge könnte ein zu früher Auftritt sogar interne Widerstände provozieren.
Fazit:
Trump versucht erneut, durch Personalpolitik Macht auf die Geldpolitik auszuüben – diesmal mit dem ungewöhnlichen Mittel eines „Schatten-Gouverneurs“. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob er Ernst macht – und ob die Fed dieser beispiellosen Provokation standhält.
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