US-Präsident Donald Trump bereitet sich laut Regierungsvertretern auf eine Reise nach Südkorea im Oktober vor. Dort findet Ende Oktober bis Anfang November im südkoreanischen Gyeongju das Treffen der APEC-Handelsminister statt.
Wie Insider gegenüber CNN erklärten, gilt der Gipfel als wichtige Gelegenheit für ein mögliches bilaterales Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping. Konkrete Pläne gebe es zwar noch nicht, die Gespräche liefen jedoch intensiv. Xi hatte Trump und seine Frau im August telefonisch nach China eingeladen – Trump sprach seinerseits eine Gegeneinladung aus.
Wirtschaft, Verteidigung und Atomkooperation im Fokus
Ein Regierungsbeamter erklärte, bei der möglichen Reise gehe es vorrangig um wirtschaftliche Zusammenarbeit. Weitere Themen seien Handel, Verteidigung und die zivile Nuklearkooperation. Wie schon bei früheren Auslandsbesuchen – etwa in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten – wolle Trump zudem neue Investitionen in den USA anstoßen.
Auch ein Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sei nicht ausgeschlossen, hieß es aus südkoreanischen Regierungskreisen. Präsident Lee Jae Myung hatte Trump bei einem Treffen vergangene Woche offiziell zur APEC eingeladen und betont, dass das Umfeld auch eine Gelegenheit für Gespräche mit Kim bieten könnte.
„Ich werde das tun, wir werden reden. Er möchte mich treffen“, sagte Trump über Kim. „Wir freuen uns auf ein Treffen, und wir werden die Beziehungen verbessern.“
Angespannte Beziehungen zu Xi und Kim
Die Reisepläne fallen in eine heikle Phase: Xi hatte in Peking erst kürzlich Kim Jong Un, Russlands Präsident Wladimir Putin und Indiens Premierminister Narendra Modi empfangen – ein Gipfel, den Trump mehrfach kritisierte.
Auf seiner Plattform schrieb er ironisch: „Sieht so aus, als hätten wir Indien und Russland an das tiefste, dunkelste China verloren. Mögen sie eine lange und erfolgreiche Zukunft haben.“ Zugleich sprach er von „sehr guten persönlichen Beziehungen“ zu allen dreien.
Handelsstreit zwischen Washington und Peking
Ein mögliches Treffen mit Xi wäre auch vor dem Hintergrund des anhaltenden Handelskonflikts von Bedeutung. Trump hatte im April Strafzölle von 145 Prozent auf chinesische Importe verhängt, woraufhin Peking mit 125 Prozent auf US-Waren reagierte. Eine geplante Rückkehr zu den Höchstsätzen im September setzte Trump per Erlass bis November aus, da die Verhandlungen weiterlaufen.
US- und chinesische Unterhändler trafen sich zuletzt mehrfach in Europa, um über ein mögliches Handelsabkommen zu beraten.
Offene Fragen beim Nordkorea-Kontakt
Ob es tatsächlich zu einem Treffen mit Kim kommt, ist offen. Ein Bericht der New York Times über eine gescheiterte US-Militäraktion 2019, bei der unbewaffnete Nordkoreaner ums Leben kamen, könnte die Kontakte zusätzlich belasten. Trump erklärte dazu am Freitag: „Ich weiß nichts darüber. Ich könnte nachsehen, aber ich weiß nichts davon.“
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