Die US-Regierung hat am Wochenende Hunderte Journalistinnen und Journalisten von Voice of America, Radio Free Asia und Radio Free Europe mit einer schlichten E-Mail zum Schweigen gebracht. Darin hieß es: „Zutritt verweigert. Presseausweise abgeben. Diensthandys her!“ Ein entsprechendes Dekret hatte Donald Trump eigenhändig unterschrieben – vermutlich mit seinem legendären Filzstift.
Stephen Capus, Chef von Radio Free Europe/Radio Liberty, reagierte entsetzt und sprach von einem „großen Geschenk an Amerikas Feinde“. Die Freude sei in Teheran, Moskau und Peking vermutlich so groß wie an Weihnachten und Silvester zusammen.
Capus kommentierte bitter: „Die iranischen Ajatollahs, Chinas Kommunisten und Osteuropas Autokraten können sich nur freuen – wir sind nach 75 Jahren einfach weg!“
Die betroffenen Sender hatten sich seit dem Kalten Krieg weiterentwickelt – von reinen Propagandastationen zu relativ unabhängigen Nachrichtenkanälen, die Missstände in Russland und China aufdeckten. Doch genau diese Unabhängigkeit war Trump und seinen Leuten schon lange ein Dorn im Auge.
Ein Vertrauter des Ex-Präsidenten soll gewitzelt haben: „Wieso sollten wir Journalismus finanzieren, wenn wir doch bereits Truth Social haben?“
Ob Trump mit dieser Aktion wirklich „Amerika wieder groß macht“ oder einfach nur seine Kritiker loswerden wollte – darüber können sich nun andere den Kopf zerbrechen. Die betroffenen Journalistinnen und Journalisten haben derweil genug Zeit für neue Karrieren – vielleicht als TikTok-Influencer oder Uber-Fahrer?
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