US-Präsident Donald Trump hat eine aufsehenerregende Reise durch die Golfstaaten Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) abgeschlossen. Die energie- und wirtschaftsstarken Nationen hatten hohe Erwartungen an die Besuche, doch nicht alle Hoffnungen wurden erfüllt.
Neue Partnerschaften und milliardenschwere Deals
Trump präsentierte sich in Saudi-Arabien, Katar und den VAE als Geschäftsmann und Staatsmann zugleich. Für die Golfstaaten war es eine Gelegenheit, sich als attraktive Partner der USA zu positionieren. Trump wiederum nutzte die Gelegenheit, um milliardenschwere Deals zu sichern und seine Verbundenheit mit der Region zu betonen.
Experten sehen die Reise als „neue Ära“ in den Beziehungen zwischen den USA und den Golfstaaten. Die Länder möchten die jahrzehntelange „Öl-für-Sicherheit“-Beziehung durch modernere, partnerschaftliche Modelle ersetzen, die auf bilateralen Investitionen und gemeinsamen Visionen beruhen.
Saudi-Arabien: Sicherheitspartnerschaft bleibt vage
Riad hatte sich eine formalisierte Sicherheitsgarantie durch die USA erhofft. Zwar kam es nicht zu einem offiziellen Abkommen, doch die Gespräche darüber wurden intensiviert. Trump und Kronprinz Mohammed bin Salman unterzeichneten mehrere Vereinbarungen im Verteidigungsbereich im Wert von rund 142 Milliarden Dollar.
Allerdings blieb die geplante Kooperation im Bereich der zivilen Nukleartechnologie aus. Das Königreich wollte Uran selbst anreichern, was die USA jedoch aus Angst vor Proliferation kritisch sehen. Ein diplomatischer Erfolg für Saudi-Arabien war hingegen die Annäherung zwischen den USA und Syrien, die potenziell wirtschaftliche Chancen bietet.
Katar: Sicherheit und ein teures Geschenk
Trump war der erste US-Präsident seit 2003, der Katar offiziell besuchte. Der Golfstaat stärkte die strategische Partnerschaft mit den USA durch Investitionszusagen in Milliardenhöhe, darunter die Bestellung von 210 Boeing-Flugzeugen im Wert von 96 Milliarden Dollar.
Besonders kontrovers war die Annahme eines Boeing 747-8 Jets als Geschenk durch Trump, was ethische Fragen aufwarf. Trump rechtfertigte die Annahme mit der engen sicherheitspolitischen Kooperation beider Länder. Katar betonte erneut seine Bedeutung als Verbündeter im Kampf gegen den Terrorismus und bei humanitären Einsätzen.
VAE: KI-Investitionen im Fokus
Die Vereinigten Arabischen Emirate nutzten Trumps Besuch, um ihre Ambitionen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zu unterstreichen. Ein Highlight war die Ankündigung eines gigantischen Rechenzentrums mit 5 Gigawatt Leistung in Abu Dhabi, das die KI-Entwicklung der Region vorantreiben soll.
Ein Rückschlag war jedoch die fehlende Zusage für die Lieferung fortschrittlicher US-Mikrochips, die die VAE für ihre KI-Projekte benötigen. Die USA hatten zuvor die Ausfuhr solcher Chips eingeschränkt, um zu verhindern, dass Konkurrenten wie China Zugang zu dieser Technologie erhalten. Trump signalisierte jedoch Gesprächsbereitschaft, was Hoffnung auf eine Lockerung der Exportbeschränkungen macht.
Fazit: Diplomatische Erfolge und offene Fragen
Die Golfstaaten konnten von Trumps Reise profitieren, auch wenn nicht alle Erwartungen erfüllt wurden. Sie festigten ihre strategischen Partnerschaften mit den USA, sicherten sich bedeutende Investitionen und konnten ihre Position im geopolitischen Spiel stärken.
Für Trump waren die Besuche eine Möglichkeit, seine außenpolitische Agenda zu untermauern und wirtschaftliche Erfolge zu präsentieren. Doch die langfristige Wirkung der Vereinbarungen bleibt abzuwarten, insbesondere im Hinblick auf sicherheitspolitische und technologische Kooperationen.
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