US-Präsident Donald Trump hat das Justizministerium und das FBI aufgefordert, Ermittlungen gegen prominente Demokraten wegen ihrer Verbindungen zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein aufzunehmen. Auf seiner Plattform „Truth Social“ nannte Trump unter anderem Ex-Präsident Bill Clinton, den früheren Finanzminister Larry Summers, LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman und die Bank JP Morgan Chase.
Anlass ist die Veröffentlichung von E-Mails aus Epsteins Nachlass durch Demokraten im US-Repräsentantenhaus. In den Nachrichten behauptete Epstein, Trump habe „von den Mädchen gewusst“ und erklärte zudem: „Ich bin der Einzige, der ihn zu Fall bringen kann.“ Die Dokumente führten zu neuen Diskussionen über Trumps frühere Verbindung zu Epstein, mit dem er mehr als ein Jahrzehnt befreundet war.
Trump reagierte empört auf die Enthüllungen und beschuldigte einige Republikaner, sich von den Demokraten instrumentalisieren zu lassen. „Epstein war ein Demokrat – er ist deren Problem, nicht unseres“, so Trump. Er riet den Ermittlern, sich auf Clinton und andere zu konzentrieren und nicht auf ihn, denn: „Ich habe ein Land zu führen.“
Die Veröffentlichung der E-Mails fällt mit einem Gesetzesvorstoß im Repräsentantenhaus zusammen, der die vollständige Offenlegung der Epstein-Akten durch das Justizministerium erzwingen soll. Vier republikanische Abgeordnete unterstützen den Vorstoß, darunter Trump-Unterstützerin Marjorie Taylor Greene. Die Initiative erreichte kürzlich die nötige Mehrheit von 218 Stimmen, sodass eine Abstimmung bevorsteht.
Laut den veröffentlichten E-Mails habe Trump „Stunden mit einem der Opfer“ in Epsteins Haus verbracht. Dabei handelt es sich mutmaßlich um Virginia Giuffre, eine frühere Angestellte in Trumps Resort in Palm Beach und spätere Epstein-Anklägerin. Trump wies jegliche Vorwürfe entschieden zurück und bezeichnete die Enthüllungen als Teil des „Epstein-Schwindels“.
Giuffre, die nie direkt Anschuldigungen gegen Trump erhob, starb im April durch Suizid. In einer früheren Aussage hatte sie erklärt, Epstein habe sie gezwungen, als Teenager mit mächtigen Männern Sex zu haben.
Epstein beging 2019 Suizid in Untersuchungshaft, während er auf seinen Prozess wegen Sexhandels wartete. JP Morgan Chase, dessen Kunde er lange war, einigte sich unterdessen mit Klägern auf eine Millionenentschädigung.
Ob Trump tatsächlich ins Zentrum künftiger Ermittlungen rückt, bleibt abzuwarten – das politische Ringen um die Epstein-Akten nimmt jedoch weiter Fahrt auf.
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