Nachdem Google bereits gehorsam „Golf von Mexiko“ aus seinen Karten für US-Nutzer verbannt hat, zieht nun auch Apple nach. Ab sofort dürfen Amerikaner auf ihren Smartphones nur noch den „Golf von Amerika“ bewundern – schließlich geht es hier um nationale Identität und nicht um geografische Fakten.
Apple bestätigte gegenüber Bloomberg, dass die Umbenennung „zunächst nur in den USA“ sichtbar sei, aber keine Sorge: Auch der Rest der Welt wird bald in den Genuss dieser historischen Korrektur kommen. Ob Mexiko und Kuba von der Änderung begeistert sind? Nun ja, das Weiße Haus hat sich zur internationalen Begeisterung bisher noch nicht geäußert.
Geschichtsrevision à la Trump
Der Name „Golf von Mexiko“ ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich – doch was interessieren 500 Jahre Geschichte, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten eine Eingebung hat? Schließlich grenzt das Gewässer auch an fünf US-Bundesstaaten, und das reicht offenbar als Begründung für die erste geopolitische Namensübernahme per Dekret.
Natürlich gilt die Namensänderung „nur bis zu den Seegrenzen von Mexiko und Kuba“, denn selbst Trump weiß: Eine diplomatische Krise lässt sich nicht mit einer Google-Maps-Korrektur lösen – noch nicht zumindest.
Wer sich nicht beugt, bleibt draußen
Während sich die großen Tech-Konzerne brav anpassen, wagt es die Nachrichtenagentur Associated Press (AP), weiterhin von „Golf von Mexiko“ zu sprechen. Die Strafe folgte prompt: Ein AP-Reporter wurde kurzerhand von einer Veranstaltung im Weißen Haus ausgeschlossen – Pressefreiheit auf amerikanische Art.
Die Korrespondentenvereinigung des Weißen Hauses protestierte, aber mal ehrlich: Wer braucht unabhängigen Journalismus, wenn man Google Maps als offizielle Quelle für politische Realität hat?
Wann folgen Kanada und Grönland?
Jetzt bleibt nur noch eine Frage offen: Wann erscheinen Kanada und Grönland als der 51. und 52. Bundesstaat in den USA? Schließlich hat Trump ja schon einmal mit der Idee gespielt, Grönland von Dänemark zu kaufen. Und Kanada? Naja, das wird sich doch wohl noch überreden lassen, wenn man es in Google Maps einfach „Nord-Amerika der Vereinigten Staaten“ nennt. Apple und Google stehen bestimmt schon in den Startlöchern.
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