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Trump attackiert US-Notenbankchef Powell nach enttäuschendem Jobwachstum im Mai

succo (CC0), Pixabay
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US-Präsident Donald Trump hat seine Kritik an Notenbankchef Jerome Powell erneut verschärft, nachdem aktuelle Daten ein deutlich schwächeres Beschäftigungswachstum als erwartet zeigten. Laut dem am 4. Juni veröffentlichten ADP-Arbeitsmarktbericht wurden im Mai lediglich 37.000 neue Stellen im privaten Sektor geschaffen – der geringste Zuwachs seit März 2023 und weit unter den von Analysten erwarteten 110.000.

Trump reagierte prompt auf seinem Netzwerk Truth Social:
„ADP-ZAHL DRAUSSEN!!! ‚Zu spät‘ – Powell muss jetzt den Zinssatz SENKEN. Unglaublich!!! Europa hat schon NEUN MAL gesenkt!“

Trump fordert erneut Zinssenkung – Fed bleibt skeptisch

Trump drängt die US-Notenbank seit Monaten, die Zinsen zu senken, um die Konjunktur anzukurbeln – insbesondere angesichts wachsender Unsicherheit durch seine eigenen Handelszölle. Bereits am 29. Mai traf er sich persönlich mit Powell im Weißen Haus, um seine Forderung zu unterstreichen.

Die Federal Reserve hatte den Leitzins zuletzt Anfang Mai bei 4,25–4,5 % belassen und betont, dass geldpolitische Entscheidungen nicht politisch motiviert, sondern datenbasiert seien. Auch die möglichen Auswirkungen von Trumps neuen Zöllen auf Inflation und Wirtschaftswachstum seien noch nicht abzusehen, so Powell.

Die nächste Zinssitzung der Fed findet am 17. und 18. Juni statt – doch Analysten gehen nicht davon aus, dass Trumps öffentlicher Druck oder der ADP-Bericht allein zu einem Kurswechsel führen werden.

Zweifel an ADP-Zahlen – offizielle Daten noch ausstehend

Ökonomen wie Oliver Allen von Pantheon Macroeconomics weisen darauf hin, dass die ADP-Daten in der Vergangenheit häufig stark von den offiziellen Zahlen des Arbeitsministeriums abwichen – im Schnitt um 84.000 Stellen. Für den 6. Juni wird der offizielle Beschäftigungsbericht erwartet. Experten rechnen dort mit einem Zuwachs von rund 125.000 Stellen, was trotz eines Rückgangs im Vergleich zu Vormonaten als solide gelten würde.

Trump bleibt bei Powell-Kritik, will ihn aber nicht entlassen

Obwohl Trump Powell regelmäßig attackiert, sagte er im April, er habe „nicht die Absicht, Powell zu feuern“. Der Fed-Vorsitzende wurde von Trump 2018 selbst nominiert und seine Amtszeit läuft bis 2028. Eine kürzliche Entscheidung des Obersten Gerichtshofs legt zudem nahe, dass ein Präsident die Leitung der Federal Reserve nicht ohne Weiteres absetzen kann – die Fed sei eine „einzigartig strukturierte, quasi-private Institution“.

Fazit

Trump setzt auf populistische Schlagzeilen, um Druck auf die US-Notenbank auszuüben. Doch trotz der enttäuschenden Jobzahlen im Mai und seiner wiederholten Forderung nach Zinssenkungen zeigt sich die Fed bislang unbeirrt – und lässt sich weder von Tweets noch von kurzfristigen Schwankungen im Arbeitsmarktbericht aus der Ruhe bringen.

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