Die US-Regierung unter Donald Trump hat am 5. September angekündigt, den 30-jährigen Kilmar Abrego Garcia in das afrikanische Königreich Eswatini abzuschieben. Der Fall des gebürtigen Salvadorianers, der seit Monaten in den Schlagzeilen steht, ist zu einem Symbol für den harten Kurs der Regierung in der Einwanderungspolitik geworden.
Ein Beamter des US-Heimatschutzministeriums teilte Abregos Anwälten per E-Mail mit, dass Eswatini (früher Swasiland) nun Uganda als Zielstaat der Abschiebung ersetzt habe. Zur Begründung hieß es, Abrego habe angegeben, in Uganda Verfolgung oder Folter befürchten zu müssen.
Der Beamte schrieb spöttisch:
„Diese Behauptung ist schwer ernst zu nehmen, zumal Sie (über Ihre Anwälte) angegeben haben, in mindestens 22 verschiedenen Ländern Verfolgung oder Folter zu fürchten. Dennoch teilen wir Ihnen hiermit mit, dass Ihr neues Zielland Eswatini in Afrika ist.“
Hintergrund zum Fall Abrego
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Abrego stammt ursprünglich aus El Salvador und sitzt derzeit in einem Abschiebegefängnis im US-Bundesstaat Virginia.
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Er hat keinerlei persönliche Verbindungen zu Eswatini, einem Binnenstaat im südlichen Afrika.
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Der Fall begann im März, als US-Behörden ihn der Bandenmitgliedschaft beschuldigten und trotz eines richterlichen Stopps nach El Salvador abschoben. Dort landete er in Haft.
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Im Juni wurde er zurück in die USA gebracht, um sich wegen angeblicher Schleusung von Migranten vor Gericht zu verantworten. Er plädierte auf nicht schuldig. Seine Anwälte werfen der Regierung „Rachejustiz“ vor.
Familie und Lebensumstände
Vor seiner Festnahme lebte Abrego in Maryland. Dort wohnte er mit seiner Frau, dem gemeinsamen Kind sowie zwei weiteren Kindern seiner Frau – alle drei sind US-Staatsbürger. Abrego arbeitete als Blechschlosser.
Abschiebe-Poker der Regierung
Laut Gerichtsunterlagen versuchte die Regierung, Abrego zu einem Geständnis zu bewegen:
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Bei einem Schuldeingeständnis hätte er nach Costa Rica abgeschoben werden können.
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Bei Weigerung sei die Alternative Uganda gewesen.
Nun steht Eswatini auf der Liste. Bereits im Juli schickte die US-Regierung einen Flug dorthin. Eine DHS-Sprecherin erklärte damals, an Bord seien „Individuen gewesen, die so extrem gefährlich seien, dass ihre Herkunftsländer sie nicht zurücknehmen wollten“.
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