Trauern ist anstrengend, chaotisch und voller Emotionen – doch keine Sorge, das digitale Zeitalter hat endlich eine Lösung! „Grief-Apps“ versprechen, das mühsame Prozessieren von Verlusten auf die nächste Stufe zu heben: mit AI-gestützten To-do-Listen, virtuellen Trauergruppen und Chatbots, die Ihnen jederzeit mit einem algorithmisch berechneten Mitgefühl zur Seite stehen.
Trauern leicht gemacht – jetzt mit Push-Benachrichtigung!
Für alle, die dachten, Trauer sei ein natürlicher Prozess, der Zeit und menschliche Nähe erfordert – falsch gedacht! Moderne Trauer-Apps wie Untangle und DayNew helfen Ihnen, Ihren Kummer in geordnete Workflows zu packen, denn nichts schreit „emotionale Verarbeitung“ mehr als eine gut optimierte Benutzeroberfläche.
📲 Journaling-Prompts: Warum selbst herausfinden, was Sie fühlen? Lassen Sie sich von KI sagen, worüber Sie schreiben sollen!
📅 Persönliche To-do-Listen: Denn zwischen Tränen und Erinnerungen gibt es immer noch Behördengänge zu erledigen.
🤖 Virtuelle Trostspender: Mit freundlichen, aber nicht zu emotionalen AI-Kommentaren, die Ihnen jederzeit eine vorhersehbare Menge an Mitgefühl entgegenbringen.
Daten sind das neue Mitgefühl
Natürlich geht es nicht nur um Heilung – es geht auch um wertvolle Daten! Während früher Gespräche mit einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe diskret blieben, kann man heute nie sicher sein, wo die digitalen Tränen wirklich landen. Datenschützer warnen: Wie sicher ist Ihr Kummer?
🛑 Möchten Sie Ihre tiefsten Gefühle mit Werbetreibenden teilen? Einige dieser Apps sammeln nicht nur Emotionen, sondern auch Standortdaten, Kontaktinformationen und Zahlungsdetails.
🔍 Wird Ihre Trauer irgendwann monetarisiert? Unternehmen müssen Geld verdienen – ob durch gezielte Werbung oder durch den Verkauf an die nächstbeste Startup-Schmiede.
KI-Trauer: Funktioniert das überhaupt?
Während einige Nutzer Trost in den Apps finden, melden andere seltsame Begegnungen: Automatisierte Beileidsbekundungen, die sich verdächtig nach Copy-Paste anhören. Eine Nutzerin berichtet, dass sie glaubte, mit einem Menschen zu sprechen – bis die Antworten zu perfekt klangen.
„Zu wissen, dass ich mit einer KI trauere, fühlte sich irgendwie… leer an“, erklärt eine enttäuschte Nutzerin.
Fazit: Der Tod ist endgültig – Ihre Daten vielleicht nicht
Grief-Apps mögen helfen, aber ersetzen sie echte menschliche Verbindung? Oder sind sie das neueste Beispiel dafür, dass Big Tech auch die tiefsten menschlichen Erfahrungen in ein Geschäftsmodell verwandeln will?
In jedem Fall gilt: Wer weint, sollte vorher die AGB lesen.
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