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Todesstrafe gegen Luigi Mangione: Anwälte werfen US-Justizministerin Bondi Interessenkonflikt vor

geralt (CC0), Pixabay
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Die Anwälte des mutmaßlichen Mörders Luigi Mangione werfen US-Justizministerin Pam Bondi vor, ihre Entscheidung, die Todesstrafe gegen ihren Mandanten zu fordern, sei durch einen gravierenden Interessenkonflikt belastet. Der Grund: Ihre frühere Tätigkeit als Lobbyistin für eine Kanzlei, die mit dem Mutterkonzern von UnitedHealthcare – dem Arbeitgeber des getöteten Brian Thompson – zusammenarbeitete.

Mangione wird beschuldigt, im Dezember 2024 in Manhattan den CEO des Versicherungsriesen UnitedHealthcare, Brian Thompson, kaltblütig erschossen zu haben. Laut Ermittlern wurde er fünf Tage später in Pennsylvania festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vorsätzlichen Mord vor, sowohl auf Bundes- als auch auf Bundesstaatsebene.

Bondis frühere Lobbyarbeit sorgt für Kritik

Pam Bondi war vor ihrer Ernennung zur Justizministerin Partnerin bei Ballard Partners, einer Lobbyfirma, die für UnitedHealth Group tätig war. In einer am Freitag eingereichten Erklärung fordern Mangiones Verteidiger daher, die Todesstrafe nicht zuzulassen und Teile der Anklage abzuweisen.

Bondi habe gegen ihre ethische Selbstverpflichtung verstoßen, sich für mindestens ein Jahr von Fällen fernzuhalten, die mit ehemaligen Klienten ihrer Kanzlei in Verbindung stehen. Sie habe zudem weiter finanziell von Ballard Partners profitiert – unter anderem durch Gewinnbeteiligung und Rentenansprüche. Das stelle laut Verteidigung einen eklatanten Interessenkonflikt dar.

„Die Person, die über das Leben unseres Mandanten entscheidet, profitiert gleichzeitig wirtschaftlich von der Firma, die mit dem Opfer verbunden ist“, so die Anwälte.

Politischer Druck und Inszenierung?

Bereits im April 2025 hatte Bondi öffentlich erklärt, sie wolle die Todesstrafe in diesem Fall durchsetzen – noch bevor Mangione überhaupt offiziell angeklagt war. Die Verteidigung wertet dies als politisch motiviert. Zudem hätten spätere Instagram-Posts und Fernsehauftritte der Ministerin die Geschworenen negativ beeinflusst.

Auch die medienwirksame Festnahme Mangiones mit schwer bewaffneten Beamten und der „Perp Walk“ an einem Pier in Manhattan sei bewusst inszeniert gewesen und habe seinen Anspruch auf ein faires Verfahren untergraben, so die Verteidigung.

Beweismittel umstritten

Ein zentraler Punkt im Verfahren bleibt die Frage, ob Beweise – darunter eine mutmaßliche Tatwaffe und ein belastendes Notizbuch – rechtmäßig erlangt wurden. In parallelen Anhörungen im New Yorker Strafgericht wird derzeit geklärt, ob diese Beweise zulässig sind. Ein Urteil wird im Mai 2026 erwartet.

Nächster Schritt: Anhörung am 9. Januar

Mangiones Verteidigungsteam, das von Karen Friedman-Agnifilo und Marc Agnifilo geleitet wird, beantragt unter anderem Einsicht in Bondis finanzielle Verbindungen zu Ballard Partners sowie mögliche interne Anweisungen an Mitarbeiter des Justizministeriums zum Fall. Auch eine eidesstattliche Aussage von Bondi und weiteren beteiligten Personen soll erzwungen werden.

Die Bundesstaatsanwaltschaft hingegen argumentiert, die Vorwürfe seien rechtlich unbegründet. Eine starke mediale Berichterstattung sei kein verfassungswidriger Fehler, und die Bedenken der Verteidigung könnten im Prozess durch eine sorgfältige Auswahl der Geschworenen ausgeräumt werden.

Die entscheidende Anhörung ist für den 9. Januar 2026 angesetzt.

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