Während Elon Musk lieber humanoide Roboter umarmt und vom autonomen Robo-Zeitalter träumt, kehren ihm ausgerechnet im eigenen Heimatland immer mehr Kunden den Rücken. Teslas Marktanteil in den USA ist im August unter die magische 40-Prozent-Marke gefallen – zum ersten Mal seit 2017. Damals war „Model 3“ noch eine Zukunftsvision, heute ist es ein in die Jahre gekommener Dauerläufer mit Facelift-Bedarf.
Aktuell liegt Teslas Anteil laut Cox Automotive nur noch bei 38 Prozent – ein Tiefstand, der klar macht: Die Konkurrenz schläft nicht – Tesla dafür ein bisschen schon.
Veraltete Modelle, große Töne
Während Hyundai, Kia, Toyota und selbst Volkswagen ihre E-Auto-Palette auffrischen, setzt Tesla auf seine bewährte Innovationsstrategie: große Ankündigungen, kleine Modellvielfalt. Das letzte große Ding war der Cybertruck, eine Art futuristische Edelstahlkiste auf Rädern, die aussieht wie ein missglückter Origami-Versuch – und sich bislang auch so verkauft.
Statt günstigerer E-Modelle bringt Tesla lieber… gar keine. Musk hatte zwischenzeitlich immerhin angekündigt, ein 25.000-Dollar-Auto zu bauen – aber der Plan ist derzeit in einem der vielen Schubladenuniversen verschwunden, irgendwo zwischen Marskolonie, Gehirnchip und XAI.
Wettbewerb kann richtig nerven – vor allem, wenn er erfolgreich ist
Die altmodischen Autohersteller, die Musk einst belächelt hat, schieben nun kräftig nach: VW mit +450 %, Honda & Co. mit Preisnachlässen und neuen Modellen. Währenddessen senkt Tesla notgedrungen die Preise – nicht, weil es will, sondern weil es muss. Die Marge? Sendet Grüße aus besseren Zeiten.
Kaufprämie läuft aus – Kunden greifen zu, nur nicht bei Tesla
Besonders bitter: Die 7.500-Dollar-Kaufprämie läuft im September aus, was eigentlich ein Verkaufsfeuerwerk auslösen sollte. Nur: Die Explosion bleibt bei Tesla aus. Wer will schon ein Auto von 2017 kaufen, wenn der Wettbewerber 2025 fährt?
Musk und die politische „Markenpflege“
Neben veralteten Modellen macht Tesla auch durch fragwürdiges Branding auf sich aufmerksam: Elon Musk, der CEO im Dauer-X-Modus, sympathisiert regelmäßig mit rechten Polit-Influencern, flirtet mit Trump und vertauscht auf Twitter/X Technologievision mit Trollerei. Bei vielen Kunden kommt das nicht gut an – insbesondere bei jenen, die sich unter E-Mobilität nicht die Rückkehr ins 20. Jahrhundert vorstellen.
Fazit: Tesla braucht mehr als nur Tweets
Tesla steckt in einem Dilemma: Das Unternehmen hat Elektromobilität revolutioniert, aber nun droht es, vom eigenen Mythos überrollt zu werden. Statt frischer Modelle gibt’s Software-Updates, statt Roadmaps nur mehr Roadblocks.
Vielleicht wird’s Zeit, dass Elon sich wieder mehr auf Autos konzentriert – bevor die humanoiden Roboter, an denen er gerade tüftelt, selbst lieber einen Hyundai fahren.
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