Es dürfte wohl niemanden überraschen, dass die Taliban bei dieser Sache nicht nur mitspielen, sondern auch ordentlich abkassieren wollen. Denn wenn eines sicher ist, dann, dass sie den plötzlichen Wandel vom „international geächteten Regime“ zum „unverzichtbaren Verhandlungspartner“ als lukrative Gelegenheit sehen.
Ob es nun um Sicherheitsgarantien, Infrastrukturprojekte oder schlichtweg das „Recht“, überhaupt verhandeln zu dürfen, geht – alles hat seinen Preis. Und der dürfte saftig ausfallen. Schließlich ist „Taliban-Diplomatie“ ein neues Geschäftsmodell, bei dem der Westen offenbar bereit ist, tief in die Tasche zu greifen, um zumindest die Illusion von Stabilität zu wahren.
Man könnte fast meinen, dass die Taliban sich in ihrer neuen Rolle richtig wohlfühlen: einerseits Hardliner mit Ideologie, andererseits pragmatische Geschäftsleute, die genau wissen, wie man aus Krisen Kapital schlägt. Und wer könnte es ihnen verübeln? Schließlich hat die Weltgemeinschaft ihnen praktisch die Tür geöffnet und gesagt: „Bitte, setzt euch an den Tisch – wir zahlen.“
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