Ein Geschworenengericht in Kalifornien hat den früheren Richter Jeffrey Ferguson am Montag des Mordes an seiner Ehefrau Sheryl Ferguson für schuldig befunden. Die Tat ereignete sich im August 2023 nach einem Streit in ihrem gemeinsamen Haus in Anaheim Hills. Der 72-jährige Richter hatte die tödlichen Schüsse zwar eingeräumt, behauptete jedoch, es habe sich um ein Versehen gehandelt – das Gericht sah das anders.
Ferguson wurde wegen Mordes zweiten Grades sowie wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt. Ihm drohen bis zu 40 Jahre Haft. Die Urteilsverkündung ist für den 13. Juni angesetzt.
Der Fall hatte landesweit für Aufsehen gesorgt: Laut Staatsanwaltschaft kam es am 3. August 2023 zu einem Streit zwischen dem Ehepaar beim Abendessen mit ihrem Sohn in einem Restaurant. Bereits dort soll Ferguson seine Ehefrau provozierend mit fingierten Pistolengesten bedroht haben. Der Streit eskalierte zu Hause weiter, wo Sheryl Ferguson sagte: „Warum zielst du nicht mit einer echten Waffe auf mich?“ Daraufhin zog Ferguson eine Waffe aus seinem Knöchelholster und erschoss seine Frau – laut Anklage gezielt.
Der 22-jährige Sohn des Paares versuchte noch verzweifelt, seine Mutter zu retten, leistete Erste Hilfe und verständigte die Polizei. Ferguson hingegen verließ das Haus und schickte eine Textnachricht an seine Gerichtsbegleiter: „Ich habe sie erschossen. Ich werde morgen nicht zur Arbeit erscheinen. Ich bin in Gewahrsam.“
Bei der anschließenden Hausdurchsuchung fanden die Behörden 48 Schusswaffen und mehr als 26.000 Schuss Munition. Staatsanwalt Todd Spitzer kommentierte den Fall mit deutlichen Worten: „In dem Moment, in dem Ferguson abdrückte, wusste er, dass er zu den Kriminellen gehört, die er jahrelang selbst verurteilt hatte.“
Der erste Prozess gegen Ferguson endete im März 2025 in einer Pattsituation. Elf der zwölf Geschworenen plädierten auf schuldig, doch es kam zu keinem einstimmigen Urteil, weshalb ein neuer Prozess angesetzt wurde. Beim zweiten Verfahren reichte dem Gericht ein einziger Tag zur Urteilsfindung.
Ferguson war seit 2015 Richter am Superior Court von Orange County. Davor arbeitete er seit 1983 als Staatsanwalt. Nach seiner ersten Festnahme kam er gegen eine Kaution von einer Million Dollar frei. Diese wurde später widerrufen, nachdem er gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen und Alkohol konsumiert hatte. Nach erneuter Freilassung gegen zwei Millionen Dollar Kaution wurde er nun erneut in Gewahrsam genommen.
Der Fall wirft ein grelles Licht auf Gewalt im häuslichen Umfeld und zeigt, dass selbst Justizbeamte nicht über dem Gesetz stehen.
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