Einsamkeit ist in den USA auf dem Vormarsch – besonders bei Menschen ab 45 Jahren. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Interessenverbands AARP, der rund 3.300 Erwachsene befragt hat. Demnach fühlen sich 40 % der Befragten einsam, ein deutlicher Anstieg gegenüber früheren Erhebungen. Zum Vergleich: 2018 lag der Wert bei 35 %, 2010 war er noch niedriger.
Wer fühlt sich am einsamsten?
Die Umfrage ergibt ein differenziertes Bild:
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Männer fühlen sich häufiger einsam als Frauen (42 % vs. 37 %).
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Jüngere Senioren sind stärker betroffen: In der Altersgruppe 45–49 gaben 49 % an, sich einsam zu fühlen, bei den über 60-Jährigen sinkt der Wert deutlich.
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Menschen mit geringem Einkommen (unter 25.000 USD jährlich) berichten überdurchschnittlich häufig von Einsamkeit (63 %).
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Arbeitslose sind ebenfalls besonders betroffen: 57 % von ihnen fühlen sich einsam – im Vergleich zu 40 % der Berufstätigen und 34 % der Rentner.
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Auch der Bildungsstand spielt eine Rolle: Wer nur einen Highschool-Abschluss hat, fühlt sich mit 45 % öfter einsam als Hochschulabsolvent:innen (34 %).
Woran liegt’s?
Die AARP benennt mehrere Ursachen für die zunehmende Einsamkeit:
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Soziale Netzwerke schrumpfen.
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Freundschaften lösen sich im Laufe der Jahre auf.
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Weniger Menschen nehmen regelmäßig an Gemeindeaktivitäten teil – etwa an religiösen Veranstaltungen, ehrenamtlicher Arbeit oder lokalen Gruppen.
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Auch psychische Erkrankungen und der übermäßige Rückzug in digitale Welten spielen eine Rolle.
Was kann helfen?
Die gute Nachricht: Einsamkeit ist kein Schicksal – sie lässt sich bekämpfen. Entscheidend sei, soziale Kontakte zu pflegen, Gemeinschaftsangebote wahrzunehmen und sich bewusst aus der Isolation herauszubewegen. Selbst kleine Schritte wie regelmäßige Treffen mit Freunden oder das Engagement in Vereinen könnten laut AARP bereits helfen.
Fazit: Die Studie zeigt deutlich, dass Einsamkeit in der US-amerikanischen Gesellschaft ein wachsendes Problem ist – besonders für sozial schwächere und jüngere ältere Menschen. Der Appell der AARP lautet: Bleiben Sie in Kontakt – denn Einsamkeit betrifft viele, aber niemand muss allein bleiben.
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