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Studie warnt vor „Bestäubungskrise“ in Nordamerika – Über ein Drittel der Wildbienen vom Aussterben bedroht

Schwoaze (CC0), Pixabay
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Eine aktuelle Studie schlägt Alarm: In Nordamerika sind über 22 % der einheimischen Bestäuberarten vom Aussterben bedroht – bei Wildbienen liegt der Anteil sogar bei mehr als einem Drittel. Die Ursachen: Lebensraumverlust, Pestizide und der Klimawandel.

Umfangreiche Erhebung: Fast 1.600 Arten untersucht

Die in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Untersuchung gilt als die bislang umfassendste ihrer Art. Erfasst wurden fast 1.600 Bestäuberarten, darunter Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Nachtfalter, Schwebfliegen sowie auch Fledermäuse und Kolibris. Die Studie entstand unter der Leitung von NatureServe in Zusammenarbeit mit der Xerces Society, kanadischen Partnern, Universitäten und Regierungsbehörden.

„Unsere Untersuchung bietet das vollständigste Bild der Bestäubungskrise in Nordamerika“, sagte Studienleiterin Dr. Tara Cornelisse. „Die Ergebnisse zeigen, wie dringlich Naturschutzmaßnahmen sind.“

Bestäuber: Unverzichtbar für Pflanzen – und unsere Ernährung

Bestäuber sorgen für die Übertragung von Pollen – ein elementarer Vorgang für die Fortpflanzung von Blütenpflanzen. Rund 90 % der Wildpflanzen und 75 % der globalen Nutzpflanzen sind laut US-Nationalparkbehörde auf Bestäubung angewiesen. Ohne sie wären viele Obst- und Gemüsesorten in Gefahr.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie im Überblick:

  • 22,6 % aller untersuchten Arten haben ein erhöhtes Aussterberisiko.

  • Wildbienen besonders bedroht: 34,7 % der Arten sind gefährdet, besonders Blatt- und Erdbienen.

  • Fledermäuse stärker gefährdet als Kolibris: Alle drei bestäubenden Fledermausarten in Nordamerika gelten als bedroht – Kolibris derzeit nicht.

  • Gefährdungsschwerpunkt: Der Südwesten der USA weist die höchste Dichte gefährdeter Arten auf – unter anderem wegen steigender Temperaturen und zunehmender Trockenheit.

Ursachen der Krise

Die drei Hauptfaktoren:

  1. Verlust von Lebensräumen – durch Bebauung, Landwirtschaft oder Entwaldung.

  2. Einsatz von Pestiziden, die sowohl Bestäuber als auch ihre Futterpflanzen schädigen.

  3. Klimawandel, der Blühzeiten, Lebenszyklen und Brutplätze durcheinanderbringt.

Was kann man als Einzelperson tun?

Laut Cornelisse können auch kleine Maßnahmen helfen:

  • Heimische Blühpflanzen pflanzen – auch in Kübeln oder auf Balkonen.

  • Auf pestizidfreie Samen achten – beim Kauf im Gartencenter nachfragen.

  • Totholz und abgestorbene Pflanzen stehen lassen – sie bieten Brutplätze und Schutz für Insekten.

Mitautor Jaret Daniels vom Florida Museum of Natural History ergänzt: „Selbst kleine Gärten oder Blumentöpfe können wertvolle Rückzugsräume bieten – und den Menschen mehr Nähe zur Natur ermöglichen.“

Fazit

Die Studie macht deutlich: Die Bestäubungskrise ist kein abstraktes Umweltproblem, sondern betrifft unser Ökosystem, unsere Landwirtschaft – und letztlich unsere Ernährungssicherheit. Schnelles Handeln auf allen Ebenen ist gefragt – vom Balkon bis zur Politik.

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