Der US-Kaffeeriese Starbucks steckt in der Krise und zieht nun drastische Konsequenzen: Über 1.000 Stellen im Unternehmensbereich werden gestrichen, und gleichzeitig wird das Menü massiv reduziert.
Weniger komplizierte Getränke, weniger Wartezeit
Starbucks will sein Angebot um 30 % kürzen, um die Abläufe zu vereinfachen. Auf der Streichliste stehen unter anderem:
☕ Frappuccino-Varianten
🍵 Royal English Breakfast Latte
🍫 White Hot Chocolate
Diese Getränke seien laut Unternehmen entweder kompliziert in der Zubereitung, wenig gefragt oder zu ähnlich zu anderen Produkten. Bereits zuvor hatte Starbucks seine Energy-Drinks und das umstrittene Olivenöl-Kaffee-Experiment vom Markt genommen.
Auch andere Restaurantketten setzen verstärkt auf ein reduziertes Angebot, um Kosten zu senken und sich auf die profitabelsten Produkte zu konzentrieren.
Umsatzeinbruch und Unzufriedenheit der Kunden
Die Verkaufszahlen von Starbucks sind seit vier Quartalen in Folge gesunken – so lange wie seit Jahren nicht mehr.
🔺 Kunden meiden Starbucks wegen hoher Preise und langer Wartezeiten.
🔺 Viele Filialen kämpfen mit der Flut an mobilen Bestellungen, die den Betrieb während Stoßzeiten lahmlegen.
🔺 Hunderte Starbucks-Filialen in den USA haben für eine gewerkschaftliche Organisierung gestimmt, um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu fordern.
Mittlerweile erfolgen über 30 % der Bestellungen per App, was laut Experten das ursprüngliche „Café-Erlebnis“ bei Starbucks verändert hat.
Neuer CEO soll das Ruder herumreißen
Brian Niccol, der bereits als „Mr. Fix-It“ für angeschlagene Unternehmen bekannt ist, wurde im August 2024 als vierter Starbucks-CEO innerhalb von zwei Jahren geholt.
Sein Ziel: Weg von der Fast-Food-Mentalität, zurück zum gemütlichen Kaffeehaus.
Seine Maßnahmen:
✅ Mehr Sitzplätze und Wohlfühlatmosphäre statt reiner To-Go-Kultur
✅ Rückkehr von „barista doodling“ – kleine Zeichnungen auf Kaffeebechern
✅ Selbstbedienungsstationen für Milch und Zucker
Auch für das Management gibt es Änderungen: Vizepräsidenten und höher müssen nun mindestens drei Tage pro Woche in den Büros in Seattle oder Toronto erscheinen.
Fazit: Kaffee ja – aber mit neuen Prioritäten
Starbucks versucht mit einer Mischung aus Kostensenkung, Rückbesinnung auf die Café-Kultur und einem neuen Chef mit Reparatur-Erfahrung wieder auf Kurs zu kommen.
Ob das reicht, um die sinkenden Umsätze und die wachsende Unzufriedenheit der Kunden zu stoppen, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die Zeiten des unbegrenzten Getränke-Experiments und massiven Wachstums scheinen vorbei.
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