Die US-amerikanische Kaffeehauskette Starbucks zieht sich an mehreren Standorten in Österreich zurück. Nach Medienberichten wurden Filialen in der Salzburger Altstadt, auf der Linzer Landstraße und in der Innsbrucker Innenstadt geschlossen. Gegenüber der Tiroler Tageszeitung, den Oberösterreichischen Nachrichten und der Kronen Zeitung bestätigte das Unternehmen eine „umfassende Überprüfung des Filialportfolios in Österreich“.
Verlust in Österreich steigt deutlich
Laut dem Wirtschaftscompass verfügte Starbucks bislang über 22 Niederlassungen in Österreich, davon 17 im Großraum Wien, und beschäftigte 376 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch wirtschaftlich lief es zuletzt nicht gut: Im Geschäftsjahr bis Ende September 2024 verdreifachte sich der Verlust der Starbucks Coffee Austria GmbH auf mehr als drei Millionen Euro.
Noch im selben Jahr hatte das Unternehmen zwei neue Standorte eröffnet – allerdings mit enttäuschendem Ergebnis. Laut Jahresabschluss hätten die neuen Filialen „nicht die erwartete Rendite erbracht“, was die Entscheidung zur Schließung mehrerer unrentabler Standorte begünstigt haben dürfte.
Weltweite Umstrukturierung im Konzern
Die Schließungen in Österreich sind Teil einer globalen Konsolidierungsstrategie des Konzerns. Starbucks betreibt weltweit über 41.000 Filialen und steht aktuell vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Ende September hatte Konzernchef Brian Niccol im Rahmen der Initiative „Back to Starbucks“ angekündigt, Hunderte schwächelnde Standorte weltweit zu schließen und gleichzeitig profitablere Märkte zu stärken.
Die Gründe liegen vor allem in der Zurückhaltung der Verbraucher und den sinkenden Umsätzen im Premium-Kaffeebereich. Höhere Preise, gestiegene Betriebskosten und ein verändertes Konsumverhalten nach der Pandemie setzen der Kette zu.
Österreich bleibt wichtiger Markt – aber mit Anpassungen
Trotz der Rückzüge will Starbucks in Österreich weiter präsent bleiben. Eine Sprecherin betonte, man werde sich künftig auf wirtschaftlich stabile Standorte konzentrieren und das Kundenerlebnis verbessern. Dazu zählen laut Unternehmensangaben Investitionen in digitale Angebote, neue Getränkekonzepte und modernisierte Filialen.
In Wien, wo die Mehrheit der österreichischen Standorte liegt, soll das Geschäft nach Angaben aus Branchenkreisen stabil bleiben. Dennoch dürfte der Markt aufgrund gestiegener Mieten und eines intensiven Wettbewerbs mit lokalen Kaffeeketten weiter herausfordernd bleiben.
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