Die spanische Regierung verschärft ihren Kurs gegen das Rauchen. Der Ministerrat in Madrid hat einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der deutliche Einschränkungen für Raucherinnen und Raucher vorsieht. Ziel ist es, die öffentliche Gesundheit zu stärken und Nichtraucher besser vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen.
Rauchfreie Zonen im Alltag
Geplant ist, dass künftig an zahlreichen öffentlichen Orten nicht mehr geraucht werden darf. Dazu zählen Universitäten, Bushaltestellen sowie die Terrassen von Restaurants und Cafés. Auch in der Nähe besonders sensibler Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindergärten oder Spielplätze soll das Rauchen verboten werden – mit einem festgelegten Schutzradius von 15 Metern.
E-Zigaretten gleichgestellt
Besonders bemerkenswert ist, dass E-Zigaretten künftig genauso behandelt werden sollen wie herkömmliche Tabakprodukte. Damit folgt Spanien einer Linie, die in mehreren europäischen Ländern diskutiert wird, um die gesundheitlichen Risiken durch Verdampfer und Vapes stärker zu regulieren.
Strengeres Werbeverbot
Neben den Rauchverboten sieht der Entwurf auch eine Ausweitung des Werbeverbots für Tabakprodukte vor. Werbung und Sponsoring durch Tabakkonzerne sollen weiter eingeschränkt werden, um vor allem Jugendliche weniger in Kontakt mit Tabakwerbung zu bringen.
Nächster Schritt: Parlament
Damit die Neuregelungen in Kraft treten, muss das spanische Parlament dem Gesetzentwurf noch zustimmen. Beobachter gehen davon aus, dass es im Parlament intensive Debatten geben wird – vor allem mit Blick auf die Gastronomie, die mit Einschränkungen auf ihren Terrassen rechnen muss.
Hintergrund
Spanien gehört bereits zu den europäischen Ländern mit strengen Anti-Tabak-Regeln. So gilt schon seit 2011 ein Rauchverbot in geschlossenen öffentlichen Räumen. Mit der aktuellen Reform will die Regierung nun einen weiteren Schritt gehen, um Rauchen im öffentlichen Raum stark zurückzudrängen und langfristig die Zahl der Raucherinnen und Raucher zu senken.
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