Mit gewohntem Spott hat sich die Kult-Comedyshow „Saturday Night Live“ (SNL) in ihrer neuesten Folge vom 6. Dezember die US-Militäreinsätze gegen venezolanische Boote vorgenommen – und dabei vor allem Verteidigungsminister Pete Hegseth und Präsident Donald Trump satirisch zerlegt.
In der Eröffnungs-Parodie („cold open“) schlüpfte Colin Jost in die Rolle des impulsiven Hegseth, der auf einer chaotischen Pressekonferenz – nach dem hastigen Konsum eines Energydrinks – verkündete:
„Wir befinden uns jetzt offiziell im Krieg mit Venezuela!“
Noch bevor Fragen zugelassen wurden, forderte er die Journalisten auf:
„Stellt euch vor, ich bin ein Fischerboot – und schießt los!“
Operation „Kill Everybody“
Josts Hegseth verteidigte die Operation, die er trocken „Operation Kill Everybody“ nannte. Als ein Reporter nach der offiziellen Opferzahl fragte, konterte er zynisch:
„Sagen wir mal so: Wenn ich für jeden Venezolaner, den wir getötet haben, einen Drink bekäme – ich hätte sehr gern genau so viele Drinks.“
Auf den Vorwurf, der Einsatz sei ein Vorwand für einen Regimewechsel, reagierte er mit einem klaren „Natürlich machen wir genau das!“
Trump verschläft die Weltpolitik
Es folgte ein Schnitt zu James Austin Johnson als schlafendem Präsident Donald Trump, der die Pressekonferenz offensichtlich verschlafen hatte. Nach dem Aufwachen sagte er:
„Ich war nicht am Schlafen. Ich bin hellwach! Jetzt sagt mir jemand bitte schnell: Wo bin ich, wer bin ich, und welches Jahr haben wir?“
Er unterstütze Hegseth, „solange es mir nicht schadet – sonst werfe ich ihn sofort vor einen von Mamdanis Gratisbussen.“
Das Segment endete damit, dass Trump erneut – diesmal im Stehen – einschlief, woraufhin Hegseth vorschlug:
„Wir müssen ihn noch vor dem Aufwachen ins MRT bringen.“
Epstein, Netflix und Marjorie Taylor Greene – SNL teilt weiter aus
Die Folge war vollgepackt mit weiteren Seitenhieben:
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Sarah Sherman trat erneut als Matt Gaetz auf – nun in der Rolle eines Reporters.
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Ein gefälschter C-SPAN-Trailer enthielt die Zeile:
„Hey Netflix, wir sind auch zu verkaufen.“
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Die Show nahm Bezug auf einen früheren Sketch zur Veröffentlichung von Jeffrey Epsteins E-Mails, in dem Trump behauptete:
„Ich kannte Epstein kaum – was man an den tausenden Fotos von uns sieht, wie wir zusammen tanzen und Dinge außerhalb des Bildes anstarren… wahrscheinlich Bücher.“
Melissa McCarthy zurück – und Stars in der Warteschlange
Melissa McCarthy moderierte die erste Folge nach der Thanksgiving-Pause – zum sechsten Mal in ihrer SNL-Karriere, zuletzt 2017. Auch dieses Mal überzeugte sie mit ihrer Vielseitigkeit.
In den kommenden Wochen stehen weitere Highlights an:
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13. Dezember: Josh O’Connor (bekannt aus dem neuen Knives Out-Film Wake Up Dead Man) hostet, musikalisch begleitet von Lily Allen.
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20. Dezember: Popstar Ariana Grande moderiert, Cher ist als musikalischer Gast zurück – zum ersten Mal seit 1987.
SNL befindet sich derzeit in der 51. Staffel – und beweist einmal mehr, dass US-Politik und Humor in turbulenten Zeiten bestens zusammenpassen.
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