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Signa-Insolvenz: Milliarden weg, aber der Humor bleibt

MIH83 (CC0), Pixabay
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Die Aufarbeitung des wohl teuersten Immobilien-Märchens Mitteleuropas geht weiter – und sie ist so spannend wie traurig-komisch. Insolvenzverwalter Norbert Abel, jetzt wohl besser bekannt als „Mann mit dem Besen nach der Luxus-Party“, hat den dritten Zwischenbericht zur Pleite von René Benkos einstigem Prunk-Konstrukt Signa Prime vorgelegt. Spoiler: Es ist schlimmer als gedacht. Schon wieder.

🧾 12,35 Milliarden Schulden – aber hey, wer zählt noch mit?

Die Gläubiger stehen Schlange – mit Forderungen über insgesamt 12,35 Milliarden Euro. Abel hat davon gerade mal 5,56 Milliarden anerkannt. Der Rest wurde vermutlich auf imaginären Signa-Kassenbons eingereicht oder basiert auf Hoffnung, Glanz und Gloria. Rund sechs Millionen Euro sind noch „in Bearbeitung“. Sprich: Man hat den Zettel verloren oder die Kaffeemaschine steht drauf.

Eine Prüfungstagsatzung ist für März 2026 angesetzt. Bis dahin heißt es für alle: Geduld haben – oder Lotto spielen.

💸 Rückhol-Aktion: Anfechtung, Baby!

Bisher wurden über außergerichtliche Einigungen immerhin 65 Millionen Euro aus sogenannten Anfechtungsansprüchen zurückgeholt – also Zahlungen, die getätigt wurden, obwohl Signa eigentlich schon klinisch pleite war. Seit dem letzten Bericht kam allerdings nur noch 190.000 Euro dazu – das reicht kaum für einen Tiefgaragenstellplatz in einer Signa-Immobilie.

Immerhin: Es wurden 28 Anfechtungsklagen eingereicht, mit einem Streitwert von satten 199,7 Millionen Euro. Fünf davon sind durch Zahlungen erledigt (wie viel? Keine Ahnung, steht nicht im Bericht), sechs weitere befinden sich im „Vergleichsmodus“, also: „Wir reden noch drüber“.

⚖️ Jetzt wird’s persönlich: Haftungsroulette

Und dann wären da noch die Haftungsansprüche. Die richten sich gegen frühere Vorstände, Aufsichtsräte und – natürlich – Steuerprüfer, denen man vorwirft, entweder weggeschaut, falsch gerechnet oder schlichtweg nichts verstanden zu haben. Der gesammelte Schaden soll bei einer Milliarde Euro liegen.

Lustigerweise haben sich Signa Prime, Signa Development und Signa Holding jetzt zu einem außergerichtlichen Gesprächskreis zusammengeschlossen, um über diese Ansprüche zu reden. Vielleicht mit Schnittchen und PowerPoint.

🏢 Immobilienverkäufe: Viel Wind, wenig Geld

Und was ist mit dem Verkauf all der glitzernden Vorzeigeimmobilien? Bisher spült das genau 33,07 Millionen Euro in die Kasse. Also in etwa der Betrag, den ein durchschnittlicher Signa-Vorstand in drei Wochen für Hotelaufenthalte, Maßanzüge und Vision-Workshops ausgegeben hat.

📆 Immerhin: Geld für ein weiteres Jahr Chaos

Die gute Nachricht zum Schluss: Die liquiden Mittel reichen locker, um das Insolvenzverfahren bis Ende November 2026 am Leben zu halten. Das ist wenigstens eine stabile Planung – anders als bei den einstigen Luxus-Bauprojekten. Ein Jahr mehr für Gläubiger-Hoffnungen, Anfechtungsklagen, Schuldenspagat und Pressekonferenzen mit betretenen Gesichtern.


Fazit: René Benko mag weg sein, aber sein Werk lebt weiter – als geldfressende Abwicklungsmaschinerie mit Milliardenloch, juristischem Kleingedruckten und der Erkenntnis: Wenn’s schiefgeht, dann bitte mit Stil und ganz großem Budget.

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