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Shutdown-Dramatik in D.C.: Demokraten gewinnen zum ersten Mal seit Ewigkeiten – und sollen jetzt aufhören?

qimono (CC0), Pixabay
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Die USA sind im Shutdown, das Land steht still – aber endlich mal nicht die Demokraten. Während Bundesbedienstete entlassen, Sozialleistungen eingefroren und Gerichtsbeschlüsse ignoriert werden wie Spam-Mails, stellen sich die Demokraten überraschenderweise gut an. Und jetzt fragen sich manche: Sollten sie aufhören, solange sie vorne liegen? Spoiler: Nein.

Zur Erinnerung: Shutdowns bringen selten Blumen für die Schuldigen

2013 dachte Ted Cruz, er könne Obamacare wegsperren wie einen ungezogenen Dackel – am Ende nannten ihn Parteifreunde „Lucifer in Person“. So laufen Shutdowns in der Regel: Man tut so, als würde man kämpfen, merkt dann aber, dass man sich selbst auf die Füße tritt – und geht leise rückwärts raus.

Aber 2025 ist anders – diesmal verlieren nicht die Demokraten

Trotz Mike Johnsons Hoffnungen, dass die Midterms den Demokraten die Moral rauben würden, stehen sie erstaunlich stabil da. Die Umfragen zeigen konstant: Mehr Menschen geben Trump und den Republikanern die Schuld am Stillstand – mit zweistelligen Vorsprüngen in allen ernstzunehmenden Umfragen.

Und als Trump die geniale Idee hatte, den Filibuster „einfach mal wegzusprengen“, wurde unfreiwillig das stärkste Argument der Demokraten bestätigt: „Sie könnten jederzeit aufhören – wenn sie wollten.“

„Ihr habt Hunger? Sorry, das ist eure Schuld.“

Das Feingefühl der Trump-Administration in Sachen Sozialhilfe ist inzwischen legendär: Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins kommentierte, dass Menschen, die dringend auf Lebensmittelmarken angewiesen sind, vermutlich „vom System im Stich gelassen wurden“. (Subtext: Also bitte nicht von uns erwarten, dass wir helfen.)

Später meinte Sprecher Johnson, mit „wir“ habe sie natürlich die Demokraten gemeint. Selbst für D.C. war das eine Meisterleistung in rhetorischer Akrobatik.

Und als man gefragt wurde, ob man sich an richterliche Anordnungen zur Auszahlung von Notfallmitteln halten werde, antwortete man sinngemäß: „Wir denken noch darüber nach.“ Fast schon schade, dass man bei Verfassungsbrüchen keine Frequent-Flyer-Meilen sammeln kann.

Demokraten, zum ersten Mal seit langem: Motiviert

Der Shutdown scheint für die Demokraten zu sein, was Espresso für müde Studierende ist: plötzlich ist da wieder Leben. Die Umfragewerte unter den eigenen Anhängern steigen wieder, Parteibasis und linke Gruppen sagen: „Mehr davon!“ Und die Quinnipiac-Umfrage zeigt: 58 % der Demokraten stehen wieder hinter ihrer Fraktion im Kongress. Vor drei Monaten waren es noch erbärmliche 40 %.

Warum also jetzt nachgeben? Die Obamacare-Subventionen sind populär wie nie, die Republikaner wirken unkoordiniert wie ein Ameisenhaufen mit GPS-Störung, und Trump verwandelt die politische Landschaft mit jeder neuen Aussage in eine noch absurdere Reality-Show.

Und was, wenn die Demokraten jetzt einknicken?

Dann erleben wir die altbekannte Melodie: Enttäuschung, Rückzug, Frust in der Basis. Eine neue Pew-Umfrage zeigt: 41 % der demokratischen Frustrierten geben als Hauptgrund an, dass ihre Partei zu weich gegenüber Trump ist. Wenn die Demokraten also jetzt einfach so einknicken, verlieren sie nicht nur die Verhandlungsmasse – sondern auch gleich noch ihre Wähler.

Und ganz ehrlich: Wenn man sich schon mitten in einem politischen Müllbrand befindet, warum nicht wenigstens versuchen, daraus ein Lagerfeuer zu machen?

Fazit: Der Moment gehört den Demokraten – und sie wissen es

Zum ersten Mal seit Langem haben die Demokraten eine Karte in der Hand, die sie nicht sofort freiwillig verbrennen. Sie wissen, sie haben die öffentliche Meinung, die besseren Argumente und – Überraschung! – sogar einen Hauch Rückgrat.

Also bitte, liebe Demokraten: Nicht jetzt schwach werden. Bleibt stur, solange Trump euch selbst jeden Tag neue Wahlwerbung liefert. Es ist selten genug, dass man gewinnt, ohne etwas zu tun – lasst es euch nicht entgehen.

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