US-Senator Mark Kelly (Demokrat, Arizona) kündigte am 30. November in der NBC-Sendung Meet the Press eine öffentliche Anhörung im Streitkräfteausschuss des Senats zu mutmaßlich illegalen Militärbefehlen an. Im Zentrum steht ein tödlicher US-Militärschlag vom 2. September gegen Überlebende eines ersten Angriffs auf ein Boot vor der Küste Trinidads. Laut Washington Post wurde der Angriff vom amtierenden Verteidigungsminister Pete Hegseth mündlich angeordnet.
„Wir werden diese Leute unter Eid befragen und herausfinden, was passiert ist“, sagte Kelly. Er äußerte Sorge, dass US-Soldaten durch fragwürdige Befehle in rechtliche Grauzonen gedrängt würden – möglicherweise, ohne es zu wissen. Welche Befehle konkret illegal gewesen sein sollen, ließ Kelly offen.
Hegseth hatte laut Washington Post angeordnet, „alle auf dem Boot zu töten“. Ein zweiter Angriff auf Überlebende sei erfolgt, um diesen Befehl umzusetzen. Die Intercept berichtete am 10. September ebenfalls von getöteten Überlebenden, unter Berufung auf anonyme Quellen.
Hegseth wies die Berichte als „Fake News“ zurück und verteidigte den Einsatz als „rechtmäßig nach US- und Völkerrecht“. Senator Kelly kritisierte den Verteidigungsminister scharf als „den am wenigsten qualifizierten in der Geschichte der Vereinigten Staaten“.
Der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses, Roger Wicker (Republikaner, Mississippi), erklärte am 28. November, der Ausschuss habe bereits Anfragen an das Verteidigungsministerium gestellt und werde „energisch untersuchen“. Auch Senator Jack Reed (Demokrat, Rhode Island) fordert rechtliche und geheimdienstliche Grundlagen für die Angriffe.
Kelly, ehemaliger Navy-Kapitän, war Teil eines Videos, in dem sechs demokratische Ex-Militärs Soldaten dazu aufrufen, „illegale Befehle“ zu verweigern. Präsident Trump reagierte auf X mit dem Vorwurf des „Hochverrats“ – „strafbar mit dem Tod“. Später relativierte er diese Aussage im TV, sprach jedoch von „ernsten Konsequenzen“.
Das Pentagon leitete unterdessen Ermittlungen gegen Kelly wegen möglicher Pflichtverletzung ein – inklusive der Option, ihn zur aktiven Dienstpflicht zurückzubeordern und vor ein Militärgericht zu stellen.
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