Startseite Allgemeines Selbstmordanschlag vor Gericht in Islamabad fordert zwölf Todesopfer
Allgemeines

Selbstmordanschlag vor Gericht in Islamabad fordert zwölf Todesopfer

geralt (CC0), Pixabay
Teilen

Bei einem Selbstmordanschlag vor einem Gerichtsgebäude in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad sind nach Angaben des Innenministers Mohsin Naqvi zwölf Menschen getötet und mindestens 27 weitere verletzt worden.

Nach ersten Ermittlungen hatte der Attentäter offenbar versucht, in das Bezirksgericht einzudringen, wurde daran jedoch gehindert und zündete daraufhin die Bombe in unmittelbarer Nähe eines Polizeifahrzeugs. Der Täter habe bis zu 15 Minuten gewartet, bevor er den Sprengsatz auslöste, so Naqvi.

Auf Fernsehbildern waren ein ausgebranntes Fahrzeug und dichte Rauchschwaden zu sehen. Der Anschlag ereignete sich gegen 12:39 Uhr Ortszeit (07:39 Uhr MEZ). Die Verletzten werden derzeit in Krankenhäusern der Hauptstadt medizinisch versorgt.

Präsident Asif Ali Zardari verurteilte den Angriff „aufs Schärfste“. Auch Premierminister Shehbaz Sharif sprach von einem „feigen Anschlag auf unschuldige Bürger“ und machte in einer Stellungnahme „von Indien unterstützte extremistische Gruppen“ für die Tat verantwortlich. Die indische Regierung wies diese Vorwürfe umgehend als „haltlos und unbegründet“ zurück.

Laut pakistanischen Medien hat die Splittergruppe Jamaat Ul Ahrar, ein Ableger der pakistanischen Taliban (TTP), die Verantwortung für den Anschlag übernommen. Zwei lokale Journalisten erklärten jedoch gegenüber der BBC, die TTP-Führung habe sich von dem Angriff distanziert und jegliche Beteiligung bestritten.

Ein Augenzeuge, der Anwalt Rustam Malik, berichtete, er habe gerade sein Auto geparkt, als er eine gewaltige Explosion hörte. „Es herrschte völliges Chaos – Menschen rannten panisch in das Gerichtsgebäude, mehrere Fahrzeuge brannten, und zwei Leichen lagen am Tor“, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Selbstmordanschläge in Islamabad sind in den vergangenen Jahren selten geworden. Der letzte größere Anschlag dieser Art ereignete sich vor drei Jahren, als ein Polizist getötet und mehrere Menschen verletzt wurden.

Unterdessen kam es am Montag auch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi zu einer Explosion, bei der acht Menschen ums Leben kamen. Die Behörden untersuchen den Vorfall; Premierminister Narendra Modi kündigte an, die Verantwortlichen „ohne Ausnahme zur Rechenschaft zu ziehen“. Ob es eine Verbindung zwischen den beiden Vorfällen gibt, ist bislang unklar.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Anleger sollten sich nicht von Hochglanzversprechen blenden lassen

Ein Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime, Bautzen, über Werbung für Rohstoffunternehmen wie...

Allgemeines

Vorsicht vor dem Angebot von blickjournal.com

Lassen Sie bitte die Finger davon, denn hier will man Sie nur...

Allgemeines

RKI warnt vor starkem Chikungunya-Ausbruch auf Kuba – Reisende betroffen

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet einen deutlichen Anstieg von Chikungunya-Fällen auf der...

Allgemeines

Starkes Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert Alaska – über 20 Nachbeben registriert

Ein Erdbeben der Stärke 7,0 hat am Samstag, dem 6. Dezember, den...