Startseite Allgemeines Sechsstellige Gehälter, leere Kühlschränke: Willkommen im Früher war ein sechsstelliges Gehalt ein Symbol für Erfolg, Stabilität und den feuchten Traum jedes Steuerberaters. Heute? Es ist offenbar das neue Existenzminimum.
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Sechsstellige Gehälter, leere Kühlschränke: Willkommen im Früher war ein sechsstelliges Gehalt ein Symbol für Erfolg, Stabilität und den feuchten Traum jedes Steuerberaters. Heute? Es ist offenbar das neue Existenzminimum.

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Laut einer aktuellen Umfrage des Harris Polls aus dem November 2025 haben Amerikaner mit einem Jahresgehalt ab 100.000 Dollar mittlerweile nur noch eines im Kopf: Überleben. Ja, Sie haben richtig gelesen – nicht “Vermögensaufbau”, nicht “Tesla-Leasingvertrag”, sondern „Wie bezahle ich den nächsten Einkauf bei Whole Foods ohne Organspende?“

Ein Drittel dieser „High Earner“ bezeichnet sich selbst als finanziell gestresst, zwei Drittel sagen ganz offen: „Reich? Ich? Haha.“ Und dreiviertel der Befragten mussten kürzlich zur Kreditkarte greifen, weil: Bargeld leer.

Der Traum vom Wohlstand – powered by Buy Now, Cry Later

Noch absurder wird es, wenn man weiß: Diese Menschen sind die Hauptverantwortlichen für den wirtschaftlichen Aufschwung in den USA. Die Top 10 % stemmen mittlerweile fast die Hälfte aller Konsumausgaben. Womit? Mit geborgtem Geld, offenbar.

Denn wenn selbst die Upper Middle Class ihre Alltagsausgaben in Raten zahlt und iPhones über „Kauf jetzt, zahl später“-Dienste finanziert, fragt man sich: Wer braucht hier eigentlich den Finanzführerschein?

Inflation, die große Gleichmacherin

Die Inflationsrate von mindestens 24 % seit 2020 hat auch aus den Gehaltskönigen ganz normale „Paycheck-to-Paycheck“-Bürger gemacht. Laut Ökonomen müsste man heute rund 170.000 Dollar verdienen, um das Kaufgefühl von 100.000 Dollar im Jahr 2005 zu erreichen. Damals kostete ein Sandwich noch keine 19 Dollar und man konnte ohne Nervenzusammenbruch tanken.

Besonders tragisch: In 25 der 100 größten US-Städte reicht ein sechsstelliges Einkommen nicht einmal mehr aus, um die Grundausgaben einer Familie zu decken. In New York oder L.A. lebt es sich halt anders als in Toledo, Ohio – vor allem, wenn der Quadratmeterpreis höher ist als der Börsenkurs von Nvidia.

Fazit: Reich sein ist auch nicht mehr, was es mal war

Obwohl der Konsum weiter steigt, sinkt das Vertrauen der Menschen in die Wirtschaft rapide. Kein Wunder: Wer mit 150.000 Dollar im Jahr überlegt, welches Körperteil man verkaufen kann, um die nächste Arztrechnung zu bezahlen, hat vermutlich wenig Lust auf optimistische Prognosen.

Willkommen im Amerika von 2025 – wo ein sechsstelliges Einkommen einem Zeltplatz in der Hölle gleichkommt. Nur ohne Marshmallows.

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