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Sechs Jahre nach Epsteins Tod: Frauen fordern Gerechtigkeit – und die Politik gähnt höflich

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Während die US-Regierung sich mit Shutdowns, Zöllen und Catapult-Gate beschäftigt, stehen hunderte Frauen auf dem Capitol Hill und sagen laut, was viele seit Jahren denken: „Wir sind fertig damit, still zu sein.“

Sechs Jahre nach Jeffrey Epsteins Tod ist sein Schatten präsenter denn je. Nicht, weil der Staat endlich aufgeräumt hätte – sondern weil die Überlebenden es selbst tun. Dutzende von ihnen – viele erstmals öffentlich – fordern lautstark die Freigabe der längst inaktiven „Epstein-Files“. Und was macht Washington? Wartet auf die nächste Wahl.

Lisa Phillips tritt ans Mikrofon – und in die Lücke, die der Rechtsstaat hinterlassen hat

Die Szene: blauer Himmel, US-Kapitol, Mikrofon. Eine Frau nach der anderen erzählt von Missbrauch, Manipulation, Machtmissbrauch. Als Lisa Phillips schließlich ans Rednerpult tritt, sagt sie: „Wir sind nicht hier für Mitleid – wir fordern Gerechtigkeit.“ Kein PR-Spin, kein Parteiprogramm. Nur schmerzhafte Wahrheit – und eine Kampfansage.

Phillips, früher Model, heute Aktivistin, kündigt an: Die Betroffenen werden nun ihre eigene Liste erstellen. Eine Liste der Männer, die sie – zusätzlich zu Epstein – missbraucht oder weitergereicht haben. Ein Satz wie eine Bombe – nur leider keiner, der in Justizkreisen für Erschütterung sorgt. Die Trump-Regierung schweigt. Das DOJ zuckt mit den Schultern.

Der Heldin wird nicht posthum gedacht – sondern weiter ignoriert

Virginia Roberts Giuffre, die prominenteste Stimme unter den „Survivor Sisters“, ist tot – Suizid. Ihr Buch erschien posthum, mit einer Widmung: „Für meine Schwestern – und alle, die sexualisierte Gewalt überlebt haben.“ Währenddessen diskutiert das US-Repräsentantenhaus, ob man vielleicht, eventuell, unter Umständen die Akten freigeben könnte – sobald der nächste Abgeordnete vereidigt ist. Denn wer Gerechtigkeit will, braucht erst mal Formulare.

Der „neue“ Prinz Andrew heißt jetzt nur noch Andrew Mountbatten Windsor

Einer der Namen, die häufig auftauchen: Ex-Prinz Andrew. Der wurde am 31. Oktober offiziell vom „Prinz-Sein“ entbunden – weil selbst der Buckingham Palace irgendwann merkt, dass man sich nicht ewig hinter Titel und Teetassen verstecken kann. Aber keine Sorge: Der Mann darf weiter ein angenehmes Leben führen – die Opfer dürfen dafür jetzt ihr Trauma in Fernsehstudios erklären.

Eine WhatsApp-Gruppe ersetzt das Justizsystem

Weil auf FBI, DOJ und das britische Königshaus kein Verlass ist, haben die Überlebenden inzwischen ihre eigene Infrastruktur aufgebaut: WhatsApp-Gruppen, Podcasts, Solidaritätsdinner in Queens und sogar gemeinsame Ausflüge zu Tennisturnieren.

Die „Survivor Sisters“ tauschen sich über Symptome, Gerichtstermine und Xbox-Probleme ihrer Kinder aus. Ihre stärkste Waffe: Gemeinschaft. Ihre größte Herausforderung: Ein System, das ihnen mit jedem Aktenstapel signalisiert: „Danke für Ihren Mut, aber wir rufen Sie nicht zurück.“

Der Staat scheitert – und JP Morgan finanziert die Therapie

Dank eines Vergleichs mit der Bank JP Morgan (die Epsteins Finanzen jahrelang verwaltete, aber anscheinend nie so genau hinsah), können einige Frauen nun immerhin ihre Therapie bezahlen. Ein überraschendes Happy End im schlimmsten Märchen der Finanzbranche.

Und die Politik? Spielt weiterhin Verstecken mit den Akten

Die sogenannte „Epstein Files Transparency Act“ liegt im Kongress auf Eis. Sprecher des Hauses Mike Johnson – ein enger Verbündeter Trumps – hat bisher keine Lust auf eine Abstimmung. Vielleicht, weil die Akten unangenehme Fragen aufwerfen könnten. Oder weil er denkt, Gerechtigkeit habe eine Ablaufzeit.

Fazit: Wenn der Staat versagt, übernehmen die Überlebenden

Lisa Phillips sagte es klar: „Ich hatte eine Rede vorbereitet – aber weißt du was? Ich nehme mir meine Macht zurück. Dieser Mist reicht.“ Und Mist ist in diesem Fall eine freundliche Umschreibung für jahrzehntelanges Behördenversagen, politisches Lavieren und juristische Scharade.

Was bleibt, ist die wachsende Kraft dieser Frauen – die sich gegenseitig stützen, ihre Geschichten erzählen und, ganz ohne FBI, eigene Listen führen. Vielleicht nicht rechtsverbindlich. Aber um Licht ins Dunkel zu bringen, reicht manchmal schon ein Mikrofon, eine klare Stimme – und eine Menge Wut.

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