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„Schwimmende Plagen unerwünscht!“ – Nizza schmeißt Kreuzfahrttouristen raus

Nick115 (CC0), Pixabay
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Na endlich! Nizza hat beschlossen, dass es genug hat von den gigantischen Party-Dampfern, die jeden Sommer aussehen, als hätte jemand einen Wohnblock ins Mittelmeer geworfen. Bürgermeister Christian Estrosi zieht jetzt die Reißleine und verbietet Kreuzfahrtschiffen mit mehr als 900 Passagieren das Anlegen – weil Übertourismus nicht mehr schick ist.

Seine Begründung? „Wir wollen Touristen, die Geld bringen, nicht nur Müll!“ Ein Satz, der vermutlich nicht auf die T-Shirts der örtlichen Souvenirläden gedruckt wird, aber dennoch Eindruck macht.

Kreuzfahrtschiffe: Viel Gepäck, wenig Geld, maximaler Müll

Estrosi macht kein Geheimnis daraus, dass er Kreuzfahrttouristen für das hält, was sie oft sind: Horden von Flip-Flop-Trägern mit All-you-can-eat-Bändchen, die in Scharen durch die Stadt strömen, einen Espresso für 1,50 Euro teilen, dabei aber eine Müllmenge hinterlassen, als hätten sie ein Drei-Gänge-Menü samt Tischdeko entsorgt.

„Schwimmende Hotels, die die Umwelt verschmutzen und ihre Low-Cost-Kunden ausspucken – nein, danke!“, erklärte er in seiner Neujahrsansprache. Ein Satz, bei dem man sich fragt, wie laut in dem Moment die Korken auf den Luxusyachten der Superreichen geknallt sind. Denn, Überraschung: Die bleiben natürlich weiterhin willkommen.

Nizza folgt dem Beispiel von Venedig – aber mit einer kreativen Lücke

Mit dem Verbot reiht sich Nizza in die „No-Cruise“-Bewegung ein, zu der bereits Venedig und Amsterdam gehören. Das Problem? Die cleveren Reedereien haben längst eine Schlupflücke gefunden:

Plan B für Kreuzfahrtschiffe: Statt direkt im Hafen anzulegen, parken die Schiffe einfach ein paar Kilometer vor der Küste – und schicken ihre Passagiere mit kleinen Booten an Land. Klingt nach Schmuggelware aus einem Piratenfilm, ist aber völlig legal.

Das ist ungefähr so, als würde man Autos aus der Innenstadt verbannen – aber Taxis erlauben, die Leute trotzdem direkt vor die Tür fahren.

Die Grünen jubeln, die Geschäftsleute weinen

Während die Grünen in Nizza das Verbot als „historischen Sieg“ feiern, rollen sich bei vielen Ladenbesitzern die Fußnägel hoch.

Ein Restaurantbesitzer klagt: „Super, dann hab ich in der Hauptsaison also mehr Platz in meinem leeren Lokal!“ Ein anderer kommentiert auf Social Media: „Bravo, Monsieur le Maire! Jetzt kriegen wir also keine Kreuzfahrttouristen mehr – aber dafür bald noch mehr Billigflieger!“ (Denn der Flughafen von Nizza wird ironischerweise gerade erweitert.)

Fazit: Schluss mit XXL-Tourismus – oder doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Estrosis Entscheidung ist mutig, keine Frage. Doch ob sie wirklich etwas ändert, bleibt abzuwarten. Vielleicht bleiben die „schwimmenden Monster“ ja wirklich weg. Vielleicht werden die Passagiere aber auch einfach mit Ruderbooten eingeflogen, während die Schiffe draußen auf dem Meer vor sich hin qualmen.

Und was ist mit den Luxusjachten der Superreichen, die mit ihren Motoren mehr Diesel verbrennen als ein ganzer Campingplatz? Tja, die tragen halt Gucci statt Gürteltasche, also bleiben sie.

Tourismus ja – aber bitte nur für Leute, die mehr Geld als Sand in den Schuhen haben!

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