Die Schweizer Regierung ist ihrem Ziel näher gekommen, die unter Präsident Donald Trump eingeführten Strafzölle von 39 % auf Schweizer Exporte in die USA zu senken – den höchsten Satz für ein europäisches Land. In Washington zeigten sich US-Regierungsvertreter nach jüngsten Gesprächen mit der Schweizer Delegation vorsichtig optimistisch.
Ein hochrangiger US-Beamter sagte, die Schweiz sei sich ihres Handelsdefizits mit den USA bewusst und bereit, daran zu arbeiten. Das könnte den Weg für eine „bedeutende Reduktion“ der Zölle ebnen.
Goldene Geschenke, diplomatische Gesten
Eine entscheidende Rolle spielten offenbar nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Akteure: Bereits am 4. November stattete eine Gruppe Schweizer Industrieller dem Oval Office einen Besuch ab – im Gepäck unter anderem eine Rolex-Golduhr und ein gravierter Goldbarren des Unternehmens MKS.
Trump soll die Präsente gut aufgenommen haben. Auf seinem Schreibtisch im Oval Office wurde wenige Tage später ein Rolex-Schreibtischuhr-Modell abgelichtet – ein Sammlerstück im Wert von mehreren zehntausend Dollar. Ein Sprecher des Weißen Hauses bestätigte, dass die Geschenke übergeben wurden.
Geschenke an US-Präsidenten werden rechtlich als Eigentum des Staates behandelt und im Nationalarchiv katalogisiert. Wollen Präsidenten solche Präsente behalten, müssen sie darauf Steuern zahlen – es sei denn, sie stammen von engen Verwandten.
Von der Ablehnung zum Entgegenkommen
Noch vor wenigen Wochen hatte Trump die Bemühungen der Schweizer Präsidentin Karin Keller-Sutter abgeschmettert. „Eine nette Frau, aber sie wollte nicht zuhören“, soll sein Urteil gelautet haben. Die private Wirtschaftsinitiative vergangene Woche scheint jedoch ein Umdenken bewirkt zu haben.
Trump erklärte: „Wir arbeiten an einem Deal. Vielleicht machen wir die Zölle ein bisschen niedriger … Ich habe noch keine Zahl genannt.“ Derzeit wird spekuliert, dass der Satz auf 15 % gesenkt werden könnte – also auf das Niveau, das auch für EU-Nachbarn gilt.
Für die Schweizer Exportwirtschaft, die laut aktuellen Zahlen im dritten Quartal einen Rückgang der Tech-Exporte um 14,2 % verzeichnete, wäre das eine dringend benötigte Entlastung. Branchen wie Luxusgüter, Goldverarbeitung oder Pharma sind besonders betroffen.
Konzessionen aus Bern: Mehr Jobs in den USA
Als Gegenleistung bietet die Schweiz unter anderem:
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Pharmaunternehmen wollen neue Produktionsstätten in den USA errichten.
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Swiss International Airlines prüft laut Insidern, bei künftigen Flugzeugkäufen auf Boeing statt Airbus zu setzen.
Auch Fifa-Präsident Gianni Infantino, selbst Schweizer, wurde laut Berichten aus dem Parlament gebeten, bei Trump Einfluss zu nehmen. Beim Besuch im August überreichte er dem US-Präsidenten symbolisch den WM-Pokal. Trump fragte lächelnd: „Kann ich den behalten? Das ist ein schönes Stück Gold.“
Infantino kündigte inzwischen eine neue internationale Auszeichnung an – den Fifa World Peace Prize, der am 5. Dezember in Washington D.C. verliehen werden soll. Spekulationen über mögliche Preisträger haben bereits begonnen.
Fazit: Hoffnung auf wirtschaftliche Entspannung wächst
Mit den jüngsten Gesprächen scheint sich das Klima zwischen Bern und Washington deutlich zu entspannen. Wirtschaftsminister Guy Parmelin zeigte sich „so zuversichtlich wie seit Monaten nicht mehr“. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Schritte genügen, um den wirtschaftlichen Druck auf Schweizer Unternehmen zu mindern – viele warnen bereits vor Kurzarbeit oder Standortverlagerungen, sollte keine Einigung erzielt werden.
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