Der internationale Modegigant H&M betritt erstmals den südamerikanischen Markt: Mit der Eröffnung seiner ersten Filiale in Brasilien und dem parallelen Start des Online-Verkaufs wagt das Unternehmen den Schritt in eine der spannendsten und zugleich wettbewerbsintensivsten Moderegionen der Welt.
„Brasilien ist ein riesiger Markt mit einer jungen, modebewussten Bevölkerung“, erklärte Landeschef Joaquim Pereira. Allein im Bundesstaat São Paulo sollen in den kommenden Monaten vier Filialen eröffnen – von dort aus soll langfristig auch die Expansion in weitere Landesteile folgen.
Zwischen Fast Fashion und Traditionsmarken
Interessant: H&M setzt in Brasilien nicht in erster Linie auf den Preiskampf mit Ultra-Billig-Anbietern wie Shein oder Temu, die auch in Südamerika stark präsent sind. Stattdessen will der Konzern direkt mit lokalen Traditions- und Lifestyle-Marken konkurrieren. „Unser Ziel ist es, erschwingliche, aber zugleich hochwertige Mode anzubieten, die sich an den Bedürfnissen brasilianischer Kunden orientiert“, so Pereira.
Lokale Produktion im Fokus
Ein wichtiger Baustein der Strategie ist die örtliche Fertigung: H&M plant, Produkte wie Jeans und Schuhe direkt in Brasilien herstellen zu lassen, um Transportkosten zu reduzieren, schneller auf Trends reagieren zu können und gleichzeitig die lokale Wirtschaft zu stärken.
Ein heiß umkämpfter Markt
Brasilien gilt als einer der größten Modemärkte der Welt – doch die Konkurrenz ist enorm. Neben globalen Playern wie Zara dominieren zahlreiche brasilianische Labels den Markt, die tief in der Kultur des Landes verwurzelt sind. Mit der Mischung aus internationalem Flair und lokaler Produktion will H&M hier eine Nische finden.
Die Eröffnung in São Paulo ist also mehr als nur ein weiterer Markteintritt: Sie ist ein Testfall, ob die schwedische Modekette auch auf dem südamerikanischen Kontinent Fuß fassen kann – und vielleicht bald in Städten wie Rio de Janeiro oder Belo Horizonte präsent sein wird.
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