Nach dem tödlichen Angriff auf ein Bürogebäude in Midtown Manhattan, bei dem mindestens vier Menschen getötet und mehrere verletzt wurden, stehen die Hintergründe der Tat weiterhin im Fokus der Ermittler. Der Täter, der sich nach dem Amoklauf selbst tötete, wurde als Shane Devon Tamura, 27 Jahre alt, aus Nevada identifiziert.
Gezielter Angriff auf das NFL-Gebäude?
Tamura betrat am Abend des 28. Juli das Bürohochhaus 345 Park Avenue, in dem unter anderem die Zentrale der National Football League (NFL) untergebracht ist. Laut Polizei eröffnete er direkt im Eingangsbereich das Feuer. Zu den Opfern zählte auch der 36-jährige Polizist Didarul Islam.
Nach dem Angriff im Foyer fuhr Tamura mit dem Aufzug in den 33. Stock, der von Rudin Management, dem Gebäudeeigentümer, genutzt wird. Auch dort gab er mehrere Schüsse ab und tötete eine weitere Person, bevor er sich selbst erschoss. Ermittler gehen davon aus, dass Tamura ursprünglich zur NFL-Zentrale wollte, aber versehentlich im falschen Stockwerk landete.
Tatwaffe und Reise durch die USA
Die Polizei fand Tamuras Auto – ein schwarzer BMW – doppelt geparkt vor dem Gebäude. In dem Wagen wurden ein Gewehrkoffer, Munition, ein Revolver, Magazine und ein Rucksack mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gefunden. Die Behörden konnten die Reiseroute des Wagens nachverfolgen: Am 26. Juli fuhr Tamura durch Colorado, am 27. Juli durch Nebraska und Iowa, bevor er am Nachmittag des 28. Juli in New Jersey ankam.
Mögliche psychische Erkrankung und Tatmotiv
Laut Polizei lag bei Tamura eine dokumentierte psychische Vorgeschichte vor. In einem drei Seiten langen Abschiedsbrief, der nach der Tat gefunden wurde, machte er die NFL für seine mutmaßliche Erkrankung an CTE (Chronisch Traumatische Enzephalopathie) verantwortlich – eine Krankheit, die mit wiederholten Hirntraumata, wie sie bei Footballspielern vorkommen, in Verbindung gebracht wird. Er bat in dem Schreiben darum, dass sein Gehirn untersucht werde.
Tamuras Vergangenheit als Footballspieler
Tamura war früher ein talentierter Highschool-Footballspieler in Südkalifornien. Ehemalige Trainer beschrieben ihn als disziplinierten und leistungsstarken Athleten. Ein Onlinevideo aus dem Jahr 2015 zeigt ihn bei einem Interview nach einem Spiel – ruhig und reflektiert.
Einzelfall mit Tragweite
Die Polizei geht derzeit davon aus, dass Tamura allein handelte. Der Fall hat in den USA große Wellen geschlagen – nicht nur wegen der hohen Opferzahl, sondern auch wegen der Verbindung zur NFL, dem Einsatzort und der Frage nach den psychischen Folgen von Kontaktsportarten wie American Football.
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