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Schlank um jeden Preis: Warum Fitness-Fans ohne medizinischen Bedarf zu Abnehmspritzen greifen – und welche Risiken sie eingehen

calibra (CC0), Pixabay
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Während Abnehmspritzen ursprünglich zur Behandlung von Diabetes oder starkem Übergewicht entwickelt wurden, greifen inzwischen auch Menschen ohne medizinische Indikation zu den Medikamenten – sogar solche, die intensiv trainieren, sportlich sind und weit unterhalb der üblichen Grenzwerte liegen.

Der Trend zeigt sich weltweit: Wer nur wenige Kilos verlieren möchte oder ein bestimmtes Schönheitsideal verfolgt, nutzt die Medikamente inzwischen wie ein Lifestyle-Produkt – trotz erheblicher Gesundheitsrisiken.

Ein gefährlicher Kreislauf beginnt

Viele Betroffene berichten davon, dass sie trotz strenger Diäten und intensiver Workouts nicht das gewünschte Körperbild erreichen. Die Lösung scheint für sie in gewichtsreduzierenden Injektionen zu liegen, die den Appetit stark dämpfen. Einige kaufen die Mittel sogar ohne Rezept in Apotheken oder über inoffizielle Wege.

Die Wirkung setzt häufig schnell ein: Bereits kleine Mahlzeiten sättigen intensiv, das Gewicht sinkt. Doch sobald das Medikament abgesetzt wird, kommen die verlorenen Kilos meist rasch zurück. Viele rutschen daraufhin in eine gefährliche Routine:

– Spritzen nehmen
– Gewicht verlieren
– Absetzen
– Wieder zunehmen
– Erneut spritzen

Ein Kreislauf, der sich über Monate oder Jahre wiederholen kann – und der Körper und Psyche gleichermaßen belastet.

Warum diese Medikamente eigentlich nicht für gesunde Menschen gedacht sind

Abnehmspritzen ahmen ein körpereigenes Hormon nach, das den Hunger reguliert und für längere Sättigung sorgt. Sie sind zugelassen, um schwere Krankheitsbilder zu behandeln, etwa:

– Diabetes Typ 2
– Adipositas
– schweres Übergewicht mit Folgeschäden

Gesundheitseinrichtungen wie der britische NHS verschreiben diese Medikamente nur bei eindeutig erhöhtem Body-Mass-Index oder bei zusätzlichen gesundheitlichen Risiken.

Dennoch nutzen immer mehr gesunde, sportliche Menschen die Präparate ausschließlich aus kosmetischen Gründen – obwohl ihr Körpergewicht medizinisch völlig unbedenklich ist.

Ärzte schlagen Alarm

Fachleute warnen eindringlich: Wer solche Medikamente ohne medizinische Grundlage und ohne ärztliche Betreuung nutzt, geht hohe Risiken ein. Dazu zählen:

– Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
– massive Appetitlosigkeit und Nährstoffmangel
– Übelkeit und Verdauungsprobleme
– Herz-Kreislauf-Belastungen
– unkontrollierte Gewichtsabnahmen
– psychische Abhängigkeit vom gewünschten Spiegelbild

Besonders gefährlich wird es, wenn Betroffene die Medikamente unregelmäßig und zyklisch anwenden – also immer wieder absetzen und erneut nutzen. Langfristige Folgen sind medizinisch noch kaum erforscht.

Ein gesellschaftlicher Druck als Auslöser?

Der Trend verweist auf ein tiefer liegendes Problem: Ein immer stärkeres Streben nach Perfektion, verstärkt durch soziale Netzwerke und idealisierte Schönheitsbilder. Wenn selbst intensives Training und gesunde Ernährung nicht mehr ausreichen, greifen manche zu Mitteln, die eigentlich für schwerwiegende Erkrankungen gedacht sind.

Die Entwicklung wirft wichtige Fragen auf:

– Was bedeutet Schönheit heute?
– Wie groß ist der Einfluss sozialer Plattformen?
– Und wie gefährlich wird es, wenn Medikamente zum Lifestyle-Instrument werden?

Fest steht: Abnehmspritzen mögen schnell wirken. Doch für gesunde Menschen ohne medizinische Notwendigkeit können sie erhebliche Schäden anrichten – und aus einem vermeintlichen Schönheitsproblem schnell ein gesundheitliches Risiko machen.

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